750.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds für Sanierung der Evangelisch-Lutherischen Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit in Presseck
Kunstminister Bernd Sibler gibt Fördermittel für Sanierung des oberfränkischen Baudenkmals bekannt – Sibler: „Die Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit in Presseck gehört zu den wichtigsten protestantischen Kirchenbauten Oberfrankens“
MÜNCHEN. Die Sanierung der Evangelisch-Lutherischen Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit in Presseck wird mit 750.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler heute in München bekannt. „Die Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit in Presseck gehört zu den wichtigsten protestantischen Kirchenbauten Oberfrankens. Alte Fresken, wunderschöne Deckengemälde und sein mittelalterlicher Ursprung machen diese Kirche sowohl künstlerisch als auch historisch so wertvoll. Ich freue mich daher sehr, dass wir das Baudenkmal mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds unterstützen können“, so der Minister.
Generalkonservator Prof. Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, ergänzt: „Für die Bewahrung unserer kulturellen Wurzeln ist die Instandhaltung von Denkmälern grundlegend. Die Ausstattung der Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit mit ihren Wand- und Deckenmalereien zeigt in beeindruckender Weise die Kunstfertigkeit und die Gedankenwelt ihrer Erschaffer und wirkt über die Zeit hinaus inspirierend.“
Die Pfarrkirche wurde zuletzt um 1960 renoviert. Der Kernbau stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, der sternnetzgewölbte zweijochige Chor von 1513. Der Westturm aus dem anfänglichen 17. Jahrhundert wurde 1712 erneuert. Das Langhaus mit Holztonne wurde Mitte des 17. Jahrhunderts neu errichtet. Eine Besonderheit des Baudenkmals liegt in der Ausstattung der Kirche: Dazu zählen die unmittelbar nach dem 2.Weltkrieg freigelegten spätgotischen Wandmalereien mit der Beweinung Christi, dem jüngsten Gericht und einem monumentalen Christophorus, die auf das Jahr 1517 zurückdatiert werden können. An den Chorgewänden befindet sich ein vollständiger Apostelzyklus. Holztonne und Emporenbrüstungen zeigen eine Art Armenbibel, eine sogenannte „biblia pauperum“, aus den Jahren 1648 bis 1650 vom Kulmbacher Maler Friedrich Schmidt.
Die Sanierungsmaßnahmen umfassen den Schutz der spätgotischen Wandfresken sowie die Reinigung und Festigung der Malereien auf der Holztonne. Das Tragwerk soll zudem instandgesetzt werden. Außerdem wird der Kirchturm neu verputzt.
Eigentümerin des Baudenkmals ist die Protestantische Kirchenstiftung Presseck. Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Den Bewilligungsbescheid erlässt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, mit dem die Maßnahme abgestimmt ist. Die Maßnahme wird durch das Landesamt für Denkmalpflege auch fachlich begleitet.
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