Amtswechsel bei Geschäftsführung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft
+++ Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) bekommt einen neuen Chef: Dr. Johann Niggl übernimmt die Geschäftsführung von Fritz Czeschka, der sich nach mehr als 13 Jahren an der Spitze der BEG zum 1. November in den Ruhestand verabschiedet. „Fritz Czeschka und die BEG haben den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern zu einer Erfolgsgeschichte gemacht, um die uns andere Länder beneiden“, würdigt der neue Verkehrsminister Joachim Herrmann die Leistungen des scheidenden Geschäftsführers. „Dafür gebührt ihm unser Dank.“ Czeschkas Nachfolger Niggl, bisher Leiter der Ansiedlungsagentur „Invest in Bavaria“, verfügt über langjährige Erfahrungen im öffentlichen Verkehr: „Mit Johann Niggl haben wir einen ausgewiesenen Branchenkenner für diese komplexe Aufgabe gewonnen“, so Herrmann weiter. +++
Der Volkswirt Czeschka war seit Oktober 2000 Geschäftsführer der BEG. Zuvor hatte er verantwortliche Positionen unter anderem im Wirtschaftsministerium und in der Staatskanzlei bekleidet. Unter seiner Leitung hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft 27 Wettbewerbsprojekte abgeschlossen. Sie betreut aktuell 22 laufende Verkehrsverträge mit acht Verkehrsunternehmen und wird 2014 insgesamt 121 Millionen Zugkilometer bestellen: „Alles Spitzenwerte in Deutschland“, betont der Minister. Die BEG konnte das Fahrplanangebot seit 1996 um 43 Prozent ausweiten, die Fahrgastzahlen im Regionalverkehr sind um 70 Prozent angestiegen. „Dank der von Fritz Czeschka stets mit Überzeugung vertretenen und konsequent umgesetzten Wettbewerbspolitik im Schienenpersonennahverkehr und dank seiner Aufgeschlossenheit für Neuerungen steht das Bahnland Bayern heute hervorragend da“, so Herrmann. Insbesondere der stetige Ausbau eines flächendeckenden Taktfahrplans – des „Bayern-Takts“ –, ein sukzessive weiterentwickeltes Qualitätsmanagementsystem für den Regionalverkehr, die BEG-Onlineauskunft „Bayern-Fahrplan“ sowie das „Bayern-Ticket“ haben zu dieser Erfolgsgeschichte beigetragen.
Niggl (50) übernimmt ab 1. November 2013 die Geschäftsführung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft. „Ich bin mir sicher, dass er seine langjährige Erfahrung gewinnbringend für das Bahnland Bayern einsetzen wird“, sagt Herrmann. Der promovierte Diplom-Kaufmann Niggl war von 1995 bis 2000 im damaligen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie für Fragen des öffentlichen Verkehrs auf Straße und Schiene zuständig. In den Jahren 2000 und 2001 baute er das Kompetenzcenter für öffentlichen Personennahverkehr bei der Unternehmensberatung Rödl & Partner auf. Von 2001 bis 2006 war Niggl dann Vorstand der Regentalbahn AG, ehe er ins Wirtschaftsministerium zurückkehrte, wo er zuletzt für „Invest in Bavaria“ verantwortlich zeichnete.
„Die Staatsregierung wird ihre Wettbewerbspolitik im regionalen Schienenverkehr konsequent fortsetzen. Bis 2023 werden wir alle Netze im bayerischen Regionalverkehr mindestens einmal im Wettbewerb vergeben haben. Aufgrund der angespannten Finanzsituation durch permanent steigende Entgelte für die Trassen- und Stationsnutzung wird es unser vorrangiges Ziel sein, den erreichten Standard zumindest zu halten. Dies kann nur bei einer ausreichenden Ausstattung mit Regionalisierungsmitteln gelingen, die wir beim Bund einfordern werden“, betonte der Minister.
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft wurde 1996 im Zuge der Bahnreform vom Freistaat gegründet. Sie plant, finanziert und kontrolliert im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in ganz Bayern. Seit der Neuordnung der Ressortbereiche im Oktober 2013 untersteht die BEG dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr. Zu den wesentlichen Aufgaben der Bayerischen Eisenbahngesellschaft gehören die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung. Die Aufträge für Verkehrsleistungen werden in Wettbewerbsverfahren vergeben. Den Zuschlag erhält jeweils das Verkehrsunternehmen, welches das insgesamt wirtschaftlichste, also das qualitativ und preislich beste Angebot abgibt. Als Folge des Wettbewerbs zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen konnte die BEG in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch Qualitätsmerkmale wie Pünktlichkeit, Komfort und Fahrgastinformation ständig verbessern.
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