Auftaktveranstaltung zum Forschungsprojekt „Landesjustiz und NS-Vergangenheit“ / Bausback: „Wir arbeiten den ‚blinden Fleck‘ unserer Vergangenheit wissenschaftlich auf / Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit ist …
Bayerns Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback gibt heute gemeinsam mit dem stellvertretenden Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin im Münchner Justizpalast den Startschuss für das Forschungsprojekt „Landesjustiz und NS-Vergangenheit – Demokratie und Diktaturnachwirkungen im Bayerischen Staatsministerium der Justiz nach 1945“.
„Auch gut sieben Jahrzehnte nach der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ist die wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas ‚Justiz und NS-Vergangenheit‘ noch lange nicht abgeschlossen“, so Bausback in seiner Rede. „Wer waren die Menschen, die nach der Wiederrichtung des bayerischen Justizministeriums dort arbeiteten? Welche Vergangenheiten hatten sie? Und vor allem: Welche Auswirkungen hatten persönliche Prägungen und eine mögliche NS-Vergangenheit auf das konkrete Handeln im Dienst? Auf all diese wichtigen Fragen will ich gemeinsam mit dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin Antworten finden. Ich möchte, dass dieser ‚blinde Fleck‘ unserer Vergangenheit wissenschaftlich aufgearbeitet wird. Denn: Die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit ist unverzichtbar für einen klaren Blick in die Zukunft. Nur wer die eigene Vergangenheit kennt, kann seiner Verantwortung für den demokratischen Rechtsstaat in Gegenwart und Zukunft gerecht werden.“
Die Forschungsarbeiten führt das Institut für Zeitgeschichte München – Berlin durch. Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Auswirkungen von personellen, sachlichen und mentalen NS-Kontinuitäten im Bayerischen Staatsministerium der Justiz zu erforschen. Ausgangspunkt der Untersuchung ist das ministerielle Spitzenpersonal bis zur Ebene der Referatsleiter von 1945 bis 1974. Für die Forschungsarbeiten ist ein Zeitraum von drei Jahren vorgesehen. Staatsminister Prof. Dr. Bausback: „Ich freue mich sehr, dass ich das Institut für Zeitgeschichte München – Berlin als Partner für das Forschungsprojekt gewinnen konnte! Es verfügt über eine herausragende Sachkompetenz und eine hochkarätige Infrastruktur. Ich danke Ihnen, sehr geehrter Herr Professor Brechtken für Ihre Unterstützung. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit!“
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