Bayerischer Energiepreis 2020
MÜNCHEN/NÜRNBERG Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger überreichte heute den Bayerischen Energiepreis 2020. „Die Energiewende schaffen wir mit effizienter Energiegewinnung, -nutzung, -verteilung und -speicherung. Wir benötigen innovative Ideen, die die Energienutzung intelligent steuern“, erklärte Aiwanger. „Wettbewerbe wie der renommierte Bayerische Energiepreis fördern die Entwicklung der wichtigen Energietechnologien und -anwendungen und unterstützen Erfindungsreichtum und Unternehmergeist. Wir brauchen in der Energiewirtschaft wieder mehr unternehmerischen Wagemut sowie kreative Erfinder und Tüftler!“
Das Bayerische Wirtschaftsministerium zeichnet alle zwei Jahre herausragende Leistungen für effiziente und innovative Energiegewinnung, -nutzung, -verteilung und -speicherung aus. Mit 170 eingereichten Bewerbungen war das Interesse bei Unternehmen, Kommunen, Forschungsstellen und Institutionen auch in diesem Jahr wieder erfreulich groß. Zum zwölften Mal hat eine unabhängige Jury mit ausgewiesenen Energieexperten die Preisträger ausgewählt.
„Wir wollen ein effizientes und nachhaltiges Energiesystem aus und für Bayern. Auch in diesem Jahr beweisen die Preisträger, dass bayerische Unternehmen, Kommunen und Forschungseinrichtung hierfür hervorragend vorbereitet sind“, gratulierte Aiwanger.
Der Bayerische Energiepreis 2020 geht an die Kurtz GmbH, Kreuzwertheim, für ihr Projekt: Chemiefreies Recycling von EPS-Material durch Radiofrequenz-Fusionstechnologie. Damit wird das Verschweißen von Partikelschäumen (wie zum Beispiel Styropor) zu Formteilen ohne Dampf und Wasserkühlung möglich: Diese Verschweißung erfolgt mittels elektromagnetischer Wellen von innen nach außen. Dieses innovative Herstellungsverfahren spart im Vergleich zum herkömmlichen Herstellungsverfahren ca. 70% an CO2-Emissionen und 90% an Primärenergie. Zudem lässt sich in diesem Verfahren EPS mit einem deutlich höheren Rezyklatanteil verarbeiten: bis zu 100 % – im Vergleich zu 20 % im herkömmlichen Verfahren. Die Technologie wird – über die Anwendung in der Kunststoffindustrie (zum Beispiel. Isolierplatten, Kühlboxen, Fahrradhelme) hinaus – auch auf weitere Anwendungsbereiche übertragen und kann einen erheblichen Beitrag zur nachhaltigen wirtschaftlichen Effizienzsteigerung leisten.
Neben dem Hauptpreis vergibt das Wirtschaftsministerium weitere Preise in acht Kategorien. Seit 1999 wurden insgesamt 1.735 Bewerbungen eingereicht, 121 Preisträger konnten ausgezeichnet werden.
Die weiteren Preisträger in den jeweiligen Kategorien sind:
- Energieeffizienz in industriellen Prozessen und Produktion sowie Energieeffizienznetzwerke: IGS GbR – Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik, Halbergmoos und die Brauerei Aying Franz Inselkammer KG, Aying, mit dem Projekt: Flaschenreinigungsmaschine mit Hochtemperaturwärmepumpe in Verbindung mit BHKW
- Produkte und Anwendungen: Siemens Energy AG, Erlangen, und die Evonik AG, Marl, mit dem Projekt: Herstellung von Chemikalien aus Kohlendioxid und Ökostrom
- Energieerzeugung – Strom, Wärme: Stadt Freilassing mit dem Projekt: Energieverbund Freilassing (ENVER)
- Energieverteilung und Speicherung – Strom, Wärme: Fa. Alois Müller GmbH, Ungerhausen, mit dem Projekt: Green Factory I Die CO2-neutrale Fabrik
- Kommunale Energiekonzepte: Stadtwerke Rosenheim GmbH & Co. KG, Rosenheim, und die SolarNext AG, Bernau, mit dem Projekt: Innovationsprojekt: „Umweltfreundliche Kälteversorgung Bahnhof Nord“
- Gebäude als Energiesystem/Gebäudekonzept: heilergeiger architekten und stadtplaner BDA, Kempten, und die Alois Goldhofer Stiftung, Memmingen, mit dem Projekt: Kita Karoline Goldhofer
- Initiativen/Bildungsprojekte: Finanzamt Landshut mit dem Projekt: Energie- u. Umweltmanagement am Finanzamt Landshut
- Energieforschung – Nachwuchsförderpreis: Frau Dr. Arwen Colell, Berlin, mit dem Thema: Alternating Current – Social Innovation in Community Energy und Herr Dr.-Ing. Peter Keil, Garching, mit dem Thema: Aging of Lithium-Ion Batteries in Electric Vehicles.
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