Bayerischer Wirtschaftsminister sucht mit Automobilzulieferern Lösung für Chipkrise
MÜNCHEN Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger arbeitet mit Vertretern bayerischer Automobilzulieferer am aktuell größten Problem der Branche, dem Chipmangel. Aiwanger kündigte ein Bayerisches Halbleiterbündnis an, das nach dem Vorbild des Bayerischen Wasserstoffbündnisses ein Netzwerk der heimischen Chip-, Automobil und Maschinenbaubranche knüpft.
Aiwanger: „Die Situation ist sehr ernst, viele Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Gerade die Automobilzulieferer sind besonders schwer vom Chipmangel betroffen. Die anhaltenden Lieferprobleme bei Halbleitern gefährden den Aufschwung dieser Schlüsselbranche nach Corona. Jetzt ist rasches und gemeinsames Handeln aller Beteiligten gefordert. Das Bayerische Halbleiterbündnis soll Kooperationen schaffen und Synergien ermöglichen. Mit Blick auf die Zukunft müssen wir schon heute branchenübergreifend mittel- und langfristige Lösungen auf den Weg bringen. Bayerns Industrie braucht eine Halbleiter-Perspektive mit heimischer Produktion.“
Durch den Chipmangel ist die weltweite Produktion im ersten Halbjahr 2021 um etwa vier Millionen Fahrzeuge gesunken. Gerade die starke bayerische Automobilbranche aus Herstellern und Zulieferern ist davon erheblich betroffen. Lieferprobleme bei Halbleitern und Auftragsrückgänge machen aber auch anderen Unternehmen zu schaffen.
Aiwanger: „Derzeit übersteigt die Nachfrage nach Halbleitern das Angebot etwa um 30 Prozent, bei Preissteigerungen in gleicher Höhe. Durch den zunehmenden Einsatz von Elektronik im Auto wächst die Nachfrage um etwa 15 Prozent jährlich. Eine Entspannung der Situation wird frühestens 2023 erwartet. Sollten Unternehmen unverschuldet kurzfristig in Schwierigkeiten kommen, prüfen wir Unterstützung durch Finanzierungshilfen.“
Der Bayerische Wirtschaftsminister regte zugleich eine ehrliche Analyse der bisherigen Lieferketten und der Beschaffungspolitik an. „Es gilt, sich auf die Besonderheiten des sich verändernden Chipmarktes einzustellen. Notwendig sind besser angepasste, langfristig orientierte Beschaffungspläne. Die Autohersteller tragen dabei eine Verantwortung auch für die bayerischen Zulieferer, die nicht auf den Risiken und Schäden sitzen bleiben dürfen.“
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