Bewerbungsstart für neue grenzüberschreitende Projekte aus Niederbayern, der Oberpfalz und Böhmen
BAD GRIESBACH / MÜNCHEN Nun stehen die 20 neuen bayerisch-tschechischen Projekte fest, die mit 23,3 Millionen Euro EU-Mitteln gefördert werden: Die INTERREG-Projekte reichen von der Entwicklung von Exoskeletten bis hin zu einem Schutzkonzept für die einheimische, gefährdete Fischart Bachforelle. Dazu Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Ich gratuliere den ausgezeichneten Projekten. Sie leisten im bayerisch-tschechischen Grenzraum einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Biodiversität, Forschung, Bildung und Regionalentwicklung. Sie sollen weitere Projektträger motivieren, sich bei der aktuellen INTERREG-Förderperiode zu bewerben. Ich freue mich auf weitere Initiativen aus den Bereichen Technologietransfer und Umwelt- und Naturschutz. Europa wird auch in Zukunft eine starke Stimme haben, wenn wir die nationenübergreifenden Gemeinsamkeiten fördern, entwickeln und ausbauen. Mit dem INTERREG-Programm gelingt es uns trotz möglicher Sprachbarrieren und regionaler Kulturgrenzen gemeinsam der europäischen Erfolgsgeschichte weitere Kapitel hinzufügen. Noch bis 1990 trennten Schlagbäume die 358 Kilometer lange Staatsgrenze zwischen Bayern und Tschechien. Heute profitiert die Grenzregion von Reisefreiheit und einer engen, länderübergreifenden Zusammenarbeit.“
Für die Förderperiode 2021 – 2027 werden nun weitere, neue Projekte und Initiativen aus den Regionen Karlovarský kraj (Bezirk Karlsbad), Niederbayern, Oberpfalz, Plzeňský kraj (Bezirk Pilsen) und Jihočeský kraj (Bezirk Südböhmen) gesucht. Die Projekte können bis zum 16. August 2023 eingereicht werden. Ein bayerisch-tschechischer Begleitausschuss prüft und genehmigt im November 2023 die Vorhaben im Einklang mit der Strategie und den Zielen des Programms. Auf https://jems.by-cz.bayern.de/ können die neuen Projekte eingereicht werden.
Eines der 20 vor kurzem ausgewählten INTERREG-Projekte stammt von der Technischen Hochschule Deggendorf. Sie leitet ein grenzüberschreitendes Forscherteam, das einen Prototypen eines Exoskeletts entwickeln will. Diese Orthesen werden schon häufig in der Medizin eingesetzt, um beispielsweise querschnittsgelähmte Menschen bei ihren Bewegungen zu unterstützen. Neben diesem medizintechnischen Projekt stammt eine weitere, nun geförderte Initiative vom Biologické centrum (CAS), dem biologischen Zentrum der Tschechischen Akademie der Wissenschaften. Gemeinsam mit der Nationalverwaltung Bayerischer Wald, durch den die Flüsse Regen, Donau und Ilz fließen, soll ein Schutzkonzept für die bedrohte Fischart Bachforelle erarbeitet werden. Länderübergreifend soll der Lebensraum dieses Fisches, der klare, kalte, sauerstoffreiche Fließgewässer schätzt, verbessert werden.
Insgesamt stellt die Europäische Union in der Förderperiode von 2021 bis 2027 8,9 Milliarden Euro für die Europäische Territoriale Zusammenarbeit – kurz INTERREG – zur Verfügung. Für das INTERREG-Programm Bayern – Tschechien sind 99 Millionen Euro EFRE-Fördermittel vorgesehen. Weitere Informationen auch über die nun geförderten Projekte sind auf www.by-cz.eu eingestellt.
Dr. Patrik Hof
Stv. Pressesprecher
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