Bildungsminister Dr. Spaenle bei Philologenverband: Mittelstufe Plus eröffnet Schülern am Gymnasium weitere pädagogische Chancen – Positionspapier wichtiger Beitrag in Konzeption der Pilotphase
WÜRZBURG/MÜNCHEN. „Die Mittelstufe Plus wird ebenso wie der Ausbau der Ganztagsangebote den Schülerinnen und Schülern am Gymnasium, die dies benötigen, durch ein Mehr an Lernzeit viele zusätzliche pädagogische Chancen eröffnen“, so Bayerns Bildungs- und Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle bei der Hauptversammlung des Bayerischen Philologenverbands heute in Würzburg. Minister Spaenle stellte dem Verband gegenüber die Eckpunkte für den zweijährigen Pilotversuch vor, der derzeit konzeptionell vorbereitet wird.
Positionspapier wichtiger Beitrag zur Konzeption der Pilotphase
„Das Positionspapier von Lehrkräften, Direktoren, Eltern und Schülern empfinde ich als weiteren Beitrag zum Dialog um die Weiterentwicklung des Gymnasiums und als wertvollen Beitrag zur Ausgestaltung der Pilotphase der Mittelstufe Plus“, so Dr. Spaenle. Der Zeitpunkt für das Positionspapier sei günstig, da sich das Bildungsministerium derzeit in der konzeptionellen Phase befinde. Dabei erkennt Minister Spaenle viele Übereinstimmungen mit den Planungen des Ministeriums:
– Das Positionspapier enthält z.B. einen klaren Hinweis auf eine pädagogisch begründete Entscheidung zugunsten des Besuchs der Mittelstufe Plus durch Schülerinnen und Schüler.
– Die Verbände begrüßen darin die vorgesehene zweijährige Pilotphase.
– Einig sind wir uns auch in der Bedeutung der Situation der Schule vor Ort.
– Auch in der Anregung zu prüfen, ob und wie das W-Seminar künftig an ein Leitfach angebunden werden kann, besteht kein Dissens.
Pilotversuch startet zum Schuljahr 2015/2016
Starten wird der Pilotversuch Mittelstufe Plus zum Schuljahr 2015/2016. Die Erfahrungen in der Pilotphase werden ausgewertet und bei weiteren Schritten berücksichtigt. Mit ausgewählten Pilotschulen, die die Vielfalt der Gymnasien im Flächenstaat Bayern abbilden, wird das Ministerium den Pilotversuch zum kommenden Schuljahr starten. Der Stoff, der bisher in drei Jahren behandelt wird, soll künftig in vier Jahren bearbeitet werden.
Die Entscheidung, ob einem Schüler das Zusatzjahr in der Mittelstufe ermöglicht wird, soll nach der 7. Klasse durch die Schule fallen. Pädagogischer Bedarf besteht für Minister Spaenle bei Schülerinnen und Schülern, die längere Zeit brauchen, um sich die erforderlichen Kompetenzen zu erarbeiten, ebenso wie für Schüler, die besondere Talente ausprägen wollen.
Minister Spaenle sagte: „Es gibt keine Quote, wie viele Schülerinnen und Schüler die Mittelstufe Plus besuchen können werden. Die Entwicklung der Nachfrage werden wir in der Pilotphase beobachten.“
Die Gestaltungsmöglichkeiten in der Mittelstufe werden auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen mit der zusätzlichen Förderung in der Pilotphase mit den beteiligten Schulen praxisorientiert ermittelt. Gemeinsam mit den Pilotschulen entwickelt das Ministerium – wie Minister Spaenle deutlich machte – das Prinzip der individuellen Förderung der Schüler konkret vor Ort weiter.
Mittelstufe Plus nur eine Säule für Weiterentwicklung des Gymnasiums
„Das Plus an Lernzeit ist nur eine von vier Säulen der Reform des Gymnasiums, mit dem wir gemeinsam mit Bayerns Gymnasien der wachsenden Heterogenität der Schülerschaft gerecht werden wollen“, ergänzte der Minister. Weitere Säulen seien ein neuer kompetenzorientierter Lehrplan, der Lehrplan Plus, eine zeitgemäße Gymnasialpädagogik und eine qualitätsvolle Lehrerbildung. „Es ist unser gemeinsames Anliegen, die jungen Menschen auf ihrem Weg zu dem angestrebten Abschluss intensiv zu begleiten“, so der Minister.
Freistaat Bayern investiert zusätzliche Mittel
„In die Ausbildung der jungen Menschen in der Mittelstufe Plus investiert der Freistaat zusätzliche Gelder“, unterstrich der Minister. Denn den Schülern werden binnen der vier Jahre mehr Unterrichtsstunden angeboten als Schülerinnen und Schüler in der klassischen Mittelstufe besuchen.
Dr. Ludwig Unger, Tel. 089-21862105, mobil 0173 8632709
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