Birgit Leib aus München erhält Übersetzerstipendium 2015 des Freistaats Bayern – Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle: „Neuer Akzent in der Vergabe des Stipendiums“
Erstmals wird die Übersetzung eines zeitgenössischen Debütromans ausgezeichnet
MÜNCHEN. Birgit Leib aus München erhält in diesem Jahr das mit 6.000 Euro dotierte Arbeitsstipendium des Freistaats Bayern für ein literarisches Übersetzungsprojekt. Sie arbeitet an der Erstübersetzung des Romandebüts „La malédiction du bandit moustachu“ („Der Fluch des schnauzbärtigen Banditen“) von Irina Teodorescu, das 2014 erschienen ist.
Der Roman handelt von einer jungen Frau, die die Geschichte ihrer rumänischen Familie über ein Jahrhundert hinweg rekonstruiert und dabei in Erfahrung bringt, dass ein Fluch auf den jeweils erstgeborenen Söhnen liegt und diese deshalb von absurden Unfällen und Krankheiten ereilt werden.
Kunstminister Dr. Spaenle begrüßt die Wahl der Jury: „Nach den Klassikerübersetzungen der letzten Jahre wurde in diesem Jahr die Übersetzung des Debütromans einer jungen zeitgenössischen Autorin ausgewählt. Das ist ein neuer Akzent in der Vergabe des Stipendiums. Ich freue mich, dass wir das Vorhaben mit einem Stipendium unterstützen können, und wünsche Birgit Leib für ihr Projekt weiterhin viel Erfolg.“
„Originelle Lösungen für den eigenwilligen bildhaften Stil der Autorin“
Die Jury würdigte das Übersetzungsvorhaben aufgrund seiner hohen sprachlichen Qualitäten: „Es gelingt der Übersetzerin Birgit Leib, den Ton des Originals zu treffen und gleichzeitig originelle Lösungen für den eigenwilligen bildhaften Stil der Autorin zu finden, der seine Lebendigkeit besonders aus der Fülle von französischen oder rumänischen Redewendungen gewinnt.“ Aufgrund der notwendigen Recherchen stelle Irina Teodorescus Text hohe Ansprüche an die Übersetzung. „Die Überlagerung verschiedener Sprachkulturen ist in der deutschen Übertragung überzeugend nachgebildet“, so die Jury. Sie ist vom großen Potenzial der Übersetzerin überzeugt. Nach 17 Jahren Aufenthalt in Frankreich profiliert sich die 1965 geborene Birgit Leib derzeit in Deutschland zum Beispiel durch die Übersetzung von Theaterstücken und Hörspielen oder die Untertitelung von Filmen.
Das Arbeitsstipendium wird jährlich vom bayerischen Kunstminister an einen literarischen Übersetzer oder eine Übersetzerin vergeben. Es soll ermöglichen, sich ohne wirtschaftlich-materiellen Zwang einem Übersetzungsvorhaben zu widmen. Das Stipendium an Birgit Leib wird am 28. September 2015 im Literaturhaus München durch Staatssekretär Bernd Sibler in Vertretung für Staatsminister Dr. Spaenle verliehen.
Die literarische Übersetzerin Birgit Leib, geboren 1965 in Schwäbisch Hall, studierte Romanistik (Französisch), Germanistik und Komparatistik in München und Paris. 17 Jahre hatte sie einen ständigen Wohnsitz in Frankreich (Paris und Avignon), wo sie u. a. für das Französische Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie sowie für Unternehmen als Lehrerin für Deutsch und Interkulturelles arbeitete. Seit 1993 ist sie als Übersetzerin von Literatur, Hörspielen und Theaterstücken tätig. Ein Schwerpunkt ihrer Übersetzertätigkeit ist die Untertitelung von französischen Filmen. 2010 gründete sie das Netzwerk mimikri media für Medienübersetzung und Untertitelung. Seit 2012 leitet sie Workshops in diesem Bereich.
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