Bundesverdienstkreuz für Dr. Claudia Pecher und Prof. Dr. Helmut Krcmar
Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler händigt Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Literaturwissenschaftlerin und Wirtschaftsinformatiker für herausragenden Einsatz für Bildung und Wissenschaft aus
MÜNCHEN. Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler händigte gestern in München das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an die Literaturwissenschaftlerin Dr. Claudia Pecher und den Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Helmut Krcmar aus.
Dr. Claudia Pecher aus Gundremmingen, seit 2013 Leiterin der Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, habe sich im kulturellen wie im wissenschaftlichen Bereich herausragende Verdienste erworben, betonte Minister Sibler in seiner Laudatio: „Sie haben sich ganz und gar der Literatur und ihrer Vermittlung verschrieben.“ Das zeigten beispielsweise ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin der „Märchen-Stiftung Walter Kahn“ in den Jahren 2004 bis 2010, ihr daran anschließendes ehrenamtliches Engagement in der dortigen Vorstandschaft und ihre Arbeit in der Redaktion der Zeitschrift Märchenspiegel ganz deutlich. „Sie sind eine unermüdliche Netzwerkerin mit großen kommunikativen Fähigkeiten. Immer wieder gelingt es Ihnen, neue kulturpolitische Projekte auf den Weg zu bringen und dafür Kooperationspartner aus Universitäten, Verlags- und Literaturwelt, Vermittlung und Politik zusammenzubringen“, so Sibler. Ihr Name sei beispielsweise aufs engste mit dem 2014 gestarteten „Lese-Kick“ verbunden. „Kindern und Jugendlichen in ganz Bayern haben Sie zusammen mit dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) durch die zielgruppenorientierten, spannenden und abwechslungsreichen Workshops einmalige und sicherlich unvergessliche Begegnungen mit Literatur ermöglicht“, betonte Sibler, der den „Lese-Kick“ initiiert und von Anfang an unterstützt hatte. „Das ist Leseförderung im besten Sinn.“ Auch andere gesellschaftlich hoch relevante Themen gehe Pecher an: Das Akademie-Projekt „Ressourcen schonen & klimaneutral handeln“ sensibilisiere mit Buchausstellungen, Führungen und Workshops für den Umwelt- und Klimaschutz. Durch die Einbindung sog. „Welcome-Workshops“ für eine noch bessere Integration von Flüchtlingskindern sei das Projekt 2016 erweitert worden. Ein weiteres, wichtiges Anliegen ist Dr. Pecher die Nachwuchsförderung. Sowohl die Vergabe des Serafina-Nachwuchspreises für deutschsprachige Illustratorinnen und Illustratoren als auch des Paul-Maar-Preises für junge Talente ist ihr zuzuschreiben. Und auch für die Einrichtung des Josef-Guggenmos-Preises für Kinderlyrik hat sie sich eingesetzt. Ebenso hat Dr. Pecher maßgeblich zur Vergabe der Grimm-Bürgerdozentur beigetragen. Am Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität Frankfurt am Main, an der sie von 2011 bis 2020 arbeitete, engagierte sie sich weit über das übliche Maß hinaus für die Studentinnen und Studenten. Zusammenfassend hielt der Minister fest: „Sie zeichnen sich durch soziales Verantwortungsbewusstsein, Tatkraft, Begeisterungsfähigkeit und Organisationstalent aus. Mit Ihrem Wirken erweisen Sie der Gesellschaft einen wertvollen Dienst.“
Prof. Dr. Helmut Krcmar aus Kranzberg hatte bis Ende September 2020 den Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität München (TUM) inne. Für Wissenschaftsminister Sibler ist er „ein wesentlicher Entwickler unserer digitalen Zukunft“. Der Minister betonte in seiner Laudatio: „Sie treiben die Internationalisierung der deutschen Wirtschaftsinformatik mit Ihrer Tatkraft und Ihrem Engagement seit Jahrzehnten voran.“ Seine geballte IT-Kompetenz nutze Prof. Krcmar nicht nur beruflich, sondern auch für umfassendes ehrenamtliches Engagement. „Mit ihrem großen Wissens- und Erfahrungsschatz sind Sie ein höchst gefragtes Mitglied in zahlreichen Fach- und Beratungsgremien –mit internationalem Wirkungskreis. Die Liste der Einrichtungen und Gruppen, die Sie unterstützen und als Vorstandsmitglied leiten, ist beeindruckend.“ So finden sich auf dieser etwa der Digital-Gipfel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, die beiden Fraunhofer-Institute für Experimentelles Software Engineering sowie für Angewandte und Integrierte Sicherheit, das Nationale E-Government-Kompetenzzentrum e. V., der Münchner Kreis – Übernationale Vereinigung für Kommunikationsforschung e. V. und die Open Source Business Alliance e. V., die als Europas größtes Netzwerk von Unternehmen und Organisationen, die Open-Source Software entwickeln und anwenden, gilt. Ebenso setzte Prof. Krcmar als Professor für Wirtschaftsinformatik an der TUM Maßstäbe: Im Ranking der WirtschaftsWoche2019 um den Titel des forschungsstärksten BWL-Professors belegte er den ersten Platz. Seine Forschungsgebiete sind digitale Transformation, Informations- und Wissensmanagement, plattformbasierte Ökosysteme, Management IT-basierter Dienstleistungen und E-Government. „Schon in den 1990er Jahren haben Sie erkannt: Die Digitalisierung hat das Potenzial, unsere Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend zu transformieren. Damit dies gelingt, brauchen wir heute und in Zukunft kluge Köpfe, die diesen Prozess begleiten. Als Hochschulprofessor geben Sie Ihre Kompetenz weiter und unterstützen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrem Fortkommen“, so Sibler. Mehr als 100 Doktorandinnen und Doktoranden hat Prof. Krcmar bislang zur Dissertation geführt, sein 1996 veröffentlichtes Lehrbuch „Informationsmanagement“ ist ein Standardwerk für Studentinnen und Studenten der Wirtschaftsinformatik. Zudem hat er an der TUM den Elitestudiengang „Finanz- und Innovationsmanagement“ des Elitenetzwerks Bayern aufgebaut. Seit 2003 leitet Krcmar als akademischer Direktor das SAP-Hochschulkompetenzzentrum, das sich inzwischen zum SAP University Competence Center weiterentwickelt hat. „Ihre wissenschaftlichen, hochschulpolitischen und unternehmerischen Leistungen sind vielfältig und von großer Bedeutung. Ich bin sehr stolz darauf, dass Sie seit Ihrem Wechsel an die TUM im Jahr 2002 zu unserer bayerischen Wissenschaftscommunity gehören.“
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Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler im Bild (bayern.de)
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