Erstmals über 400.000 Studentinnen und Studenten an Bayerns Hochschulen: Auch die Universitäten nehmen ihren Vorlesungsbetrieb wieder auf
Wissenschaftsminister Bernd Sibler: Mix aus digitalen Angeboten und Lehre vor Ort im Wintersemester 2020/21 – innovative neue Studiengänge von Luft- und Raumfahrtinformatik über Biotechnologie bis zum Religionsverständnis – zusätzliche Stellen für alle Regionen
MÜNCHEN. Von „einem neuen Rekord“ sprach Wissenschaftsminister Bernd Sibler, als er heute in München anlässlich des Vorlesungsbeginns an den Universitäten am 2. November einen Überblick über die Rahmenbedingungen des Studiums in der Corona-Krise gab. Auch neue Studienangebote stellte er vor. Zum ersten Mal liegt die Zahl der Studentinnen und Studenten an bayerischen Hochschulen über 400.000: Für das Wintersemester 2021/2020 haben sich laut den aktuellen Schnellmeldezahlen insgesamt rund 403.000 junge Menschen eingeschrieben. Sie erwartet ein Mix aus Online- und Präsenzlehre und neue innovative Studiengänge.
Die Universitäten und Hochschulen hätten das neue Semester unter veränderten Bedingungen akribisch vorbereitet und könnten dabei auf die Erfahrungen des erfolgreichen digitalen Sommersemesters zurückgreifen, erklärte Wissenschaftsminister Sibler. „Bayernweit rechne ich insgesamt mit einem vor Ort klug entwickeltem Verhältnis von Präsenz- und Online-Lehre. Vor allem am Beginn und am Ende des Studiums werden mehr Veranstaltungen vor Ort eingeplant, in der Mitte mehr Online-Lehre.“ Der genaue Anteil hängt von den fachlichen Schwerpunkten und den räumlichen Gegebenheiten der einzelnen Einrichtungen ab. Vorrang bei den Planungen der Lehre vor Ort hätten die Erstsemester sowie die Studentinnen und Studenten in der Abschlussphase ihres Studiums. Für diese sei der persönliche Austausch besonders wichtig, betonte er. Auch praktische Veranstaltungen mit Laborbetrieb oder Projektarbeiten beziehungsweise Veranstaltungen mit künstlerisch-musischen Charakter werden prioritär behandelt. „Gerade die Lehre vor Ort ist mir wichtig, denn wir alle wollen wieder mehr Miteinander und mehr Diskurs im persönlichen Austausch. Gleichzeitig muss der Schutz der Gesundheit gerade mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen an oberster Stelle stehen“, so Sibler. Er bat die gesamte Hochschulfamilie darum, bei persönlichen Begegnungen besonders umsichtig und vorsichtig zu sein.
Maximal 200 Personen pro Lehrveranstaltung auf dem Campus
Für die Lehrveranstaltungen im Wintersemester gilt ein verbindlicher Rahmen: Maximal 200 Personen dürfen eine Präsenz-Lehrveranstaltung besuchen. Zur Nachverfolgung von Infektionsketten durch die Gesundheitsämter müssen die Daten aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeder Präsenzlehrveranstaltung dokumentiert werden – unter Berücksichtigung der Anforderungen des Datenschutzes. Der Mindestabstand von 1,50 Metern muss bei den Lehrveranstaltungen eingehalten werden. Wo der Mindestabstand zum Beispiel in Verkehrs- und Begegnungsbereichen innerhalb der Hochschulgebäude nicht zuverlässig eingehalten werden kann, muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Im Fall einer Überschreitung der 7-Tages-Inzidenz-Grenze von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im jeweiligen Landkreis oder in der jeweiligen kreisfreien Stadt gilt eine Maskenpflicht bei Präsenzveranstaltungen auch am Platz. Maßgeblich ist die Bekanntgabe des betroffenen Landkreises beziehungsweise der betroffenen kreisfreien Stadt, in der sich die jeweiligen Hochschulräumlichkeiten befinden.
Rund 50 neue Studiengänge von Künstlicher Intelligenz bis Interkulturelle Studien
Zum neuen Semester starten an den Universitäten rund 15 neue, innovative Studiengänge wie Luft- und Raumfahrtinformatik, Biotechnologie oder Religious Literacy. Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit abzubilden, zeichnet sich auch als Trend bei allen rund 50 Studiengängen ab, die an den bayerischen Hochschulen insgesamt zum Wintersemester starten. Aber auch neue geisteswissenschaftliche Studiengänge werden angeboten. „Diese Breite macht deutlich: Wir kümmern uns um die drängenden Zukunftsthemen und neue Technologien – wie beispielsweise die Frage nach nachhaltigem Umgang mit unseren Ressourcen und dem Einsatz von Robotik und KI – ebenso wie um scheinbare Nischenthemen, die aber für unsere Gesellschaft ebenfalls von großem Wert sind“, so Bernd Sibler. Er betonte, dass der Ausbau von Forschung und Lehre über die Hightech Agenda Plus beschleunigt werde. So könnten schneller zusätzliche Stellen ausgeschrieben oder schon besetzt werden, die eigentlich erst für die kommenden Jahre vorgesehen waren.
Veränderte Vorlesungszeiten im Wintersemester
An den Universitäten beginnt die Vorlesungszeit im Wintersemester 2020/21 am 2. November und endet am 26. Februar. Sie folgen den Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen, die bereits am 1. Oktober mit den Vorlesungen gestartet haben und diesem 25. Januar beenden. Die Universitäten können den Vorlesungszeitraum um bis zu zwei Wochen verkürzen, wenn der vorgesehene Unterrichtsstoff studierbar angeboten wird, die Hochschulen für angewandte Wissenschaften um vier Wochen. Für die höheren Fachsemester in Humanmedizin, Molekularer Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie konnte die einzelne Universität beschließen, dass die Vorlesungszeit vom 12. Oktober bis zum 5. Februar dauert. Aufgrund der veränderten Vorlesungszeiten in diesem Sommersemester hatten sich die Vorlesungszeiten in diesem Wintersemester teilweise verschoben.
Informationen zu wesentlichen Neuerungen an den einzelnen Hochschulen finden Sie in den Factsheets und „Neues zum Start des Wintersemesters 2020/2021 anden Universitäten – Zahlen, Daten, Fakten im Überblick“ und „Neues zum Start des Wintersemesters 2020/2021 an Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen – Zahlen, Daten, Fakten im Überblick“ unter:
https://www.stmwk.bayern.de/pressematerial
Informationen rund um das Studium in der Corona-Krise finden Sie hier:
Aufzeichnungen der Pressekonferenzen zu den coronabedingten Änderungen im Bayerischen Hochschulgesetz mit Wissenschaftsminister Sibler und Vertreterinnen und Vertretern der Bayerischen Landesstudierendenvertretung LAK Bayern e.V. sowie zur neuen Rechtsverordnung zu digitalen Fernprüfungen mit dem Experten für Datenschutz Prof. Dr. Dirk Heckmann, Direktor des TUM Center for Digital Public Services (CDPS), finden Sie hier:
https://www.youtube.com/channel/UCc6tvOO4QdoMznqEHFpy7Vg
Kathrin Gallitz, Pressesprecherin, 089 2186 2057
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