Feierliche Amtseinführung des neuen Leiters des Bayerischen Landesamts für Pflege – Staatsminister Holetschek: LfP hat wichtige Rolle bei der Verbesserung der Situation für Pflegebedürftige
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat am Freitag den neuen Leiter des Bayerischen Landesamts für Pflege (LfP), Achim Uhl, offiziell in sein Amt eingeführt. Anlässlich der Amtseinführung betonte der Minister in Amberg: „Pflege ist eines der großen Zukunftsthemen. Hier stehen wir vor sehr großen Herausforderungen. Das war uns bereits 2018 klar – und deshalb haben wir mit der Gründung des Landesamts für Pflege ein Zeichen dafür gesetzt, dass wir das Thema wirklich anpacken und Probleme lösen wollen. Ich freue mich, dass wir mit Achim Uhl einen ausgewiesenen Fachmann als neuen Leiter des LfP gewinnen konnten. Die Zusammenarbeit mit ihm ist hervorragend!“
Uhl ist seit über 30 Jahren im Bereich der pflegerischen Betreuung und Unterstützung tätig. Der ausgebildete Kranken- und Gesundheitspfleger mit Studienabschlüssen in Pflegewissenschaften und Gesundheitsmanagement verfügt dank seiner verschiedenen beruflichen Stationen über einen „Rundum“-Blick in der Pflege. Sowohl die Arbeit in der Akut- und Langzeitpflege als auch der Blickwinkel aus Sicht von Einrichtungs- und Kostenträgern sowie von Wohlfahrtsverbänden ist ihm bestens vertraut.
Achim Uhl sagte: „Ich freue mich sehr über diese neue, wichtige Aufgabe. Pflege ist eine der großen gesamtgesellschaftlichen Aufgaben! Wir als Landesamt für Pflege greifen als eigenständige wissenschaftliche Fachbehörde für Fragen der Pflege und pflegenahen Themen die aktuellen Herausforderungen der Pflege in Bayern zur Sicherung der pflegerischen Versorgung auf. Die Erkenntnisse, die wir gewinnen, werden wir zusammen mit den zentralen Pflegeakteuren zu praxistauglichen Strategien und Programmen weiterentwickeln, um so Antworten für die Praxis, die Öffentlichkeit und die Politik zu finden. Für eine noch bessere Pflege in Bayern.“
Der Minister unterstrich: „Wir müssen damit rechnen, dass die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Bayern von derzeit 500.000 bis 2050 auf bis zu eine Million ansteigen wird. Der Handlungsbedarf ist enorm. Was wir am dringendsten brauchen, ist qualifiziertes Personal. Das bekommen wir nur, wenn das Berufsbild attraktiv ist. Das bedeutet eine angemessene Bezahlung, höhere Nettogehälter durch steuerfreie Zuschläge, attraktive Arbeitsbedingungen und vor allem auch mehr Verlässlichkeit bei den Arbeitszeiten.“
Holetschek ergänzte: „Mehr Personal alleine wird aber nicht reichen. Wir müssen darüber hinaus die Pflegeinfrastruktur deutlich ausbauen. Dazu zählen: die Förderung der Investitionskosten und der Ausbau der Tages- und Kurzzeitpflege. Ziel muss es sein, wohnortnahe bedarfsgerechte pflegerische Angebote, die den individuellen Bedarf der Pflegebedürftigen berücksichtigen, zu schaffen. Genau das entspricht auch dem Wunsch der meisten Menschen, die möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben wollen und – bei Bedarf – nahe am Wohnort gepflegt werden wollen.
Der Minister fügte hinzu: „Zudem stellen wir eine steigende finanzielle Belastung für die Pflegebedürftigen und deren Familien fest. Deshalb brauchen wir eine umfassende Struktur- und Finanzreform der Pflegeversicherung. Für pflegende Angehörige brauchen wir ein steuerfinanziertes Pflegezeitgeld, dass es – ähnlich dem Elterngeld – ermöglichen soll, sich für einen bestimmten Zeitraum um die Pflege eines nahen Angehörigen zu kümmern.“
Holetschek erklärte: „Ich sehe hier in erster Linie die Berliner Ampelregierung in der Pflicht, im Pflegebereich schnell und nachhaltig zu handeln. Wir in Bayern tun, was wir können, um Verbesserungen zu erzielen, die den Menschen direkt zugutekommen. Zu nennen ist beispielsweise das Landespflegegeld in Höhe von 1.000 Euro. Mit dem Geld können sich Pflegebedürftige etwas gönnen, das sie sich in ihrem normalen Alltag nicht leisten können. Sie können auch Angehörigen und anderen Menschen, die sie bei der Bewältigung ihres schwierigen Alltags unterstützen, eine finanzielle Anerkennung geben. Für die Bearbeitung der Anträge ist das Landesamt für Pflege zuständig, wie auch für weitere zahlreiche Förderverfahren im Pflegebereich. Mit jedem einzelnen Förderbescheid passiert etwas in Bayern.“
Der Minister fügte hinzu: „Das jüngste Projekt, das beim LfP läuft, ist das ‚Pflege-SOS-Bayern‘: An diese Anlaufstelle können sich Betroffene bei Missständen in Pflegeheimen wenden – und das stößt auf positive Resonanz. Seit dem Start im März haben sich 141 Menschen (Stand 06.04.) an unser ‚Pflege-SOS Bayern‘ gewandt. Dabei handelte es sich in 91 Fällen um konkrete Beschwerden. Im Fokus stehen dabei beispielsweise die Themen Personal und Personalbesetzung, aber auch die Pflegequalität – dazu zählen unter anderem Themen wie Wundmanagement oder die Ernährungsversorgung.
Holetschek ergänzte: „Neben dem Pflegebereich organisiert das LfP zum Beispiel auch den erfolgreichen Bayerischen Hebammenbonus sowie die Niederlassungsprämie für Hebammen und Entbindungspfleger, um die Versorgung mit Hebammen zu verbessern. Während der Pandemie sind zahlreiche neue Aufgaben wie der Corona-Pflegebonus oder die Kostenerstattung von SARS-CoV-2-Schutzimpfungen in bayerischen Krankenhäusern hinzugekommen.“
Weitere Informationen zu den Aufgaben des Landesamts für Pflege finden sich unter https://www.lfp.bayern.de/.
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