Gerlach: Bayern sind Internet-Poweruser / D21-Studie belegt starke Nutzung von Online-Angeboten im Freistaat
„Die Bayern sind Internet-Poweruser: aktiv, kompetent und aufgeschlossen“, fasst Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach die Ergebnisse einer Studie der Initiative D21 im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales zusammen. Bei der Vorstellung der Studie erklärte Gerlach, dass die Bayern im Bundesvergleich zahlreiche Online-Angebote überdurchschnittlich häufig nutzten. In der Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kantar geben beispielsweise 73 Prozent der bayerischen Befragten an, regelmäßig online einzukaufen (D: 68 %). 63 Prozent nutzen Office-Programme (D: 51 %) und 51 Prozent der Menschen in Bayern greifen auf On-Demand oder Streaming-Dienste zu (D: 48 %). Rund ein Viertel der Bayern (B: 23 %) nutzt außerdem bereits regelmäßig Online-Verwaltungsdienstleistungen (D: 19 %). Gerlach begrüßt die Ergebnisse: „Die Bayern sind bei allen abgefragten Online-Anwendungen überdurchschnittlich aktiv – außer bei Gesundheits- und Fitnessanwendungen. Vermutlich gehen die Menschen im Freistaat doch lieber im schönen Spessart oder im Allgäu joggen. Diese Technologieoffenheit in Bayern ist eine hervorragende Ausgangslage für die digitale Transformation.“
D21-Geschäftsführerin Lena-Sophie Müller ergänzte, die überdurchschnittliche Nutzung spiegele sich auch in einer höheren Kompetenz der Bayern im Umgang mit digitalen Anwendungen. So geben 83 Prozent an, eine Internetrecherche durchführen zu können (D: 76 %). 71 Prozent nutzen Virenschutzprogramme (D: 59 %) und immerhin noch 44 Prozent der Befragten im Freistaat können nach eigenen Angaben eine Videokonferenz einrichten (D: 36 %). Entsprechend offener stehen die Bayern den digitalen Möglichkeiten gegenüber. 66 Prozent der Bayern sagen, dass sie persönlich insgesamt von der Digitalisierung profitierten (D: 56 %).
Allerdings profitieren nicht alle in gleichem Maße von den digitalen Möglichkeiten. So unterscheidet die Studie zwischen 53 Prozent „Digitalen Vorreiter.innen“, 35 Prozent „Digital Mithaltenden“ und 12 Prozent „Digital Abseitsstehenden“. Der von der Initiative D21 in Abhängigkeit von Zugang, Kompetenz, Nutzung und Offenheit erhobene Digital-Index zeigt hier klare Tendenzen. So liegt der Grad der Digitalisierung (0-100) bei über 65-Jährigen 36 Punkte unter dem der 14- bis 29-Jährigen. Und auch Bildung und Geschlecht spielen statistisch eine Rolle. Bei weniger Gebildeten liegt der Index 22 Punkte unter dem von gut Gebildeten. Frauen haben einen um 8 Indexpunkte geringeren Digitalisierungsgrad als Männer.
Gerlach betonte: „Diese Ergebnisse sind für uns Ermutigung und Auftrag zugleich. Es ist sehr erfreulich, dass die Bayern überwiegend die Chancen der digitalen Möglichkeiten sehen und diese auch nutzen. Gleichzeitig müssen wir sehr darauf achten, niemanden zurück zu lassen. Deshalb haben wir dieses Jahr die ´digitale Teilhabe´ zu unserem Motto gemacht. Mit zahlreichen Projekten wollen wir digitale Barrieren abbauen – von einem Hackathon bis zum Digitalpreis b.digital. Denn bei allen technischen Möglichkeiten muss im Mittelpunkt der Digitalisierung immer der Mensch stehen.“
Müller erklärte: „Bayern wird digitaler, doch die Kompetenzen sind noch unterschiedlich verteilt. Heutzutage bedeuten gesellschaftliche und politische Teilhabe aber zwingend auch digitale Teilhabe. Deswegen muss es politisches Ziel sein, die Digitalkompetenzen strategisch auszubauen und digitale Spaltungen abzubauen. Mit dem D21-Digital-Index hat Bayern nun ein Lagebild, um zielgruppenspezifische Maßnahmen abzuleiten und Fortschritte messbar zu machen.“
Die Initiative D21 e.V. misst mit ihrem D21-Digital-Index jährlich den Digitalisierungsgrad der Gesellschaft. Die D21-Sonderauswertung Bayern im Auftrag des Staatsministeriums für Digitales liefert erstmals detaillierte Zahlen zum Digitalisierungsgrad in Bayern. Für die Studie wurde vom Meinungsforschungsinstitut Kantar die deutschsprachige bayerische Bevölkerung ab 14 Jahren repräsentativ zu vier verschiedenen Themenbereichen befragt: Zugang zur Digitalisierung, Nutzungsverhalten, Digitale Kompetenz und Offenheit gegenüber Digitalisierung.
Weitere Informationen zu der Studie finden Sie hier.
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