Glauber: Öffentliche Trinkwasserversorgung muss sicher bleiben – Zukunftsprojekt "SüSWasser" vorgestellt
Zum Livemitschnitt der Pressekonferenz 21.7.2023 am Wasserwirtschaftsamt Nürnberg
Die öffentliche Trinkwasserversorgung muss sicher bleiben. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute in Nürnberg bei der Vorstellung der Zwischenergebnisse eines Konzepts für eine neue Wasserinfrastruktur in Bayern. „Das Thema Wassersicherheit hat in Bayern oberste Priorität. Bayern ist Wasserland. Unter Bayern liegt ein riesiger Wasserschatz in Form unseres Grundwassers. Unser Ziel ist klar: Auch in Zukunft soll in Bayern jederzeit und überall das Lebensmittel Nummer 1 in bester Qualität und in ausreichender Menge aus dem Wasserhahn fließen. Die öffentliche Trinkwasserversorgung hat bei der Wasserverteilung immer Vorrang“, so Glauber. Die öffentliche Wasserversorgung basiert in Bayern auf dem Zusammenspiel von lokalen, ortsnahen Versorgern sowie regionalen Verbünden und der Fernwasserversorgung. Glauber: „Der Dreiklang der öffentlichen Wasserversorgung soll weiter gestärkt werden. Wir wollen die Wasserarchitektur Bayerns weiter ausbauen und ganz Bayern zusammenbringen. Neben dem weiteren Ausbau von regionalen Verbundleitungen und der damit verbundenen finanziellen Förderung ortsnaher Strukturen haben wir gemeinsam mit allen Fernwasserversorgern die Idee einer erweiterten Fernwasserstruktur entwickelt. Mit einer neuen Wasserspange sollen die einzelnen bestehenden Fernwassersysteme verbunden werden. Die derzeitigen Inseln werden damit zu einem großen bayernweiten Netz.“
Zur Zukunft der öffentlichen Wasserversorgung wurde gemeinsam mit den Fernwasserversorgern im Jahr 2021 das Projekt „SüSWasser“ gestartet. Über eine Million Euro werden hier partnerschaftlich eingesetzt. Das Projekt wird bis Ende 2024 fortgesetzt, um Untersuchungen zur Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung durchzuführen. Die vorliegenden Zwischenergebnisse des Grobkonzepts zeigen, dass als mögliche Varianten der Wasser-Einspeisung beispielsweise der Bodensee oder das Lechmündungsgebiet infrage kommen. Denn hier liegen sehr leistungsstarke Wasserreservoire. Eine überregionale Wasserspange könnte etwa am Bodensee oder im Lechmündungsgebiet beginnen und über die fränkischen Regierungsbezirke bis nach Niederbayern führen. Dabei könnten die beiden bestehenden Trinkwassertalsperren Mauthaus (Oberfranken) und Frauenau (Niederbayern) miteinander verbunden und neue Trinkwasserreserven erschlossen werden. Mit mehreren hundert Kilometern neuer Fernleitungen in Bayern soll die ortsnahe öffentliche Wasserversorgung damit deutlich unterstützt und im Bedarfsfall entlastet werden.
Grundlage des Grobkonzepts sind Klimaprognosen bis zum Jahr 2065 und Analysen zu den Auswirkungen auf das Wasserdargebot. In der Grobanalyse wurde ermittelt, welche Gebiete in Bayern trotz des Klimawandels ausreichende Wasserreserven aufweisen. Oberstes Credo ist weiterhin, dass nicht auf Tiefengrundwasser zurückgegriffen werden muss. Glauber: „Die gute Nachricht ist: Bayern verfügt in allen Regierungsbezirken über gute Wasserreserven in ausreichender Menge.“ Die Realisierung eines ersten Teilprojekts soll zügig konkret angegangen werden: der überregionale Verbund von Unterfranken und Oberfranken. Hier laufen aktuell Gespräche mit den Beteiligten in den Regionen.
Bayern handelt im Bereich Wasser auf Grundlage der Gesamtstrategie „Wasserzukunft Bayern 2050“. Rund 70 Maßnahmen sind aktuell in der Umsetzung. Alleine im Jahr 2023 setzt Bayern für die Themen Wasserversorgung und Grundwasserschutz knapp 100 Millionen Euro ein.
Die Vorstellung der Zwischenergebnisse erfolgte gemeinsam mit Dr. Hermann Löhner (Geschäfts- und Werkleiter der Fernwasserversorgung Franken, FWF) als Vertreter der elf bayerischen Fernwasserversorger.
Weitere Informationen sind im Internet verfügbar unter www.stmuv.bayern.de/wasserzukunft.htm
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