Glauber: Modellprojekt Besucherlenkung Alpen startet – Mehr Gebietsbetreuer für die oberbayerischen Alpen
Der bayerische Alpenraum ist Rückzugsraum für seltene Tiere und Pflanzen, Heimat für zahlreiche Menschen und Sehnsuchtsort für Erholungssuchende. Für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Natur sind kluge Konzepte zur Besucherlenkung entscheidend. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber gab daher heute den Startschuss für das Modellprojekt Besucherlenkung in den bayerischen Alpen. Glauber: „Die Menschen sollen unsere Naturjuwelen erleben können. Wir wollen den Besuchern ein nachhaltiges Naturerlebnis ermöglichen. Für mich ist aber auch klar: Nicht jeder Pfad in den Alpen darf touristisch genutzt werden. Die besonders sensiblen Bereiche müssen geschützt bleiben. Direkte Ansprechpartner vor Ort sind dafür ein wesentlicher Schlüssel. Wir bauen das Netz der Gebietsbetreuer im Alpenraum deutlich aus. Der Naturschutzfonds fördert daher mit rund 1 Million Euro fünf neue Gebietsbetreuerstellen verteilt auf die Landkreise Berchtesgadener Land, Traunstein, Rosenheim, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen.“ Träger der neuen Stellen sind die Landkreise. Damit steigt das Fördervolumen für die Gebietsbetreuung in Bayern im Zeitraum 2021 bis 2024 auf insgesamt rund 8,9 Millionen Euro.
Neben der Aufstockung der Gebietsbetreuer setzt das Modellprojekt auf verschiedene weitere Bausteine:
- Werkzeugkasten Besucherlenkung: Bereits bestehende und erprobte Instrumente der Besucherlenkung sollen gesammelt und bewertet werden. Diese Zusammenstellung soll in digitaler Form Kommunen bayernweit zur Verfügung gestellt werden. So können bewährte Instrumente einer Region auf andere Regionen übertragen werden.
- Neues Netzwerk von Naturbetreuern und Besucherlenkungsinitiativen: Die Vielzahl der verschiedenen Naturbetreuer (Gebietsbetreuer, Naturpark-Ranger, kommunale Ranger, Naturschutzwächter und Nationalpark-Ranger) soll stärker vernetzt werden. Der Erfahrungsaustausch der verschiedenen lokalen Besucherlenkungsinitiativen wird ausgebaut.
- Qualifizierungsoffensive: Daneben soll es für Naturbetreuer durch das Zentrum Naturerlebnis Alpin gezielte Weiterqualifizierungsangebote geben. Ein spezieller Fokus wird dabei im Bereich digitale Besucherlenkung liegen. So wird die Naturbetreuung im Alpenraum weiter gestärkt.
- Zusammenarbeit mit Verbänden: Auch die Zusammenarbeit mit Verbänden und Outdoor-Anbietern soll intensiviert werden.
Das Modellprojekt Besucherlenkung in den bayerischen Alpen ist eines von vielen Besucherlenkungsprojekten, die durch Mittel des Bayerischen Umweltministeriums unterstützt werden. So wird beispielsweise das Oberallgäu aktuell zu einer Musterregion für Besucherlenkung entwickelt. 500.000 Euro stehen dafür zur Verfügung. Am Schneeberg im Fichtelgebirge entsteht ein neues Wegenetz für Mensch und Natur, das mit rund 100.000 Euro gefördert wird. In der Rhön schützt ein mit rund 650.000 Euro geförderter, größtenteils barrierefreier Bohlen-Lehrpfad die empfindliche Vegetation und vermittelt gleichzeitig Wissenswertes über den CO2-Tresor Moor. Glauber: „Wir arbeiten an der Stärkung von nachhaltigen Naturerlebnissen und der Besucherlenkung in den Naturerlebnis-Hot Spots in ganz Bayern. Mit der neuen Dachmarke ‚Naturerlebnis Bayern‘ schaffen wir eine fixe Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger und Kommunen.“
In dem neuen Internetauftritt der Dachmarke Naturerlebnis Bayern sind unter www.naturerlebnis.bayern.de beispielsweise Förderangebote für Kommunen sowie Ausflugs- und Verhaltenstipps für Bürger zusammengefasst. Das Informationsportal wird Stück für Stück weiterentwickelt.
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