Glauber: Weltbienentag motiviert zum Artenschutz – Neue Rote Liste für Bienen in Bayern fertiggestellt
Zum heutigen UN-Weltbienentag hat der Freistaat die aktualisierte Rote Liste gefährdeter Bienen Bayerns fertiggestellt. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu heute in München: „Wir haben große Ziele: Wir wollen den Trend der Artenvielfalt in Bayern ins Positive wenden. Dabei sind wir alle gefordert. Die aktuelle Bestandsaufnahme der Bienen in Bayern motiviert zum Artenschutz. Unsere Maßnahmen für noch mehr Artenvielfalt in Bayern laufen auf Hochtouren. Wir wollen Bayern zum Blühen bringen. Dazu wollen wir blühende Bänder durch ganz Bayern ziehen. Rund 35 Millionen Euro werden jährlich für die Umsetzung des Volksbegehrens Plus im Umweltbereich bereitgestellt. Aber auch jeder einzelne kann etwas tun, vom blühenden Garten bis zum insektenfreundlichen Balkon.“ Damit sich möglichst viele Bürger am Artenschutz aktiv beteiligen, stellt das Umweltministerium aktuell 10.000 Saattütchen mit einheimischen Saatgutmischungen kostenfrei zur Verfügung. Auch das Gelände des Umweltministeriums wird immer insektenfreundlicher, beispielsweise durch neu angelegte Blühflächen. Außerdem leben auf dem Dach des Ministeriumsgebäudes zwei Honigbienenvölker.
Wildbienen sind nach der aktuellen Roten Liste eine überdurchschnittlich gefährdete Tiergruppe. Die Anzahl der in Bayern nachgewiesenen Bienen umfasst nach derzeitigem Kenntnisstand rund 520 Arten. Insgesamt ist für die Mehrheit der Arten ein Rückgang festzustellen. Die Gefährdungseinschätzung hat sich bei den meisten Arten im Vergleich zur letzten Roten Liste 2003 nicht verändert. Die vorliegende Rote Liste nennt 264 Arten, das sind knapp über 50 Prozent, als gefährdet. Weitere 41 Arten, knapp 8 Prozent, stehen auf der Vorwarnliste. 75 Arten, rund 15 Prozent, gelten als häufig bis sehr häufig. Der Arten- und Individuenreichtum ist dabei in Nordbayern größer als im Süden, da Bienen bevorzugt trockenwarme Lebensräume besiedeln.
Aktuelle Maßnahmen für mehr Artenschutz in Bayern ergeben sich insbesondere aus dem Volksbegehren Plus. Rund drei Viertel aller Maßnahmen unter der Federführung des Umweltministeriums wurden bereits umgesetzt. Ein Schwerpunkt liegt dabei im Bereich des kooperativen Naturschutzes, insbesondere des Vertragsnaturschutzes. Im Jahr 2021 werden hier rund 135.000 Hektar Flächen besonders naturverträglich bewirtschaftet – etwa 15.000 Hektar mehr als im Vorjahr. Dies fördert neben Wildbienen auch die Insektenvielfalt insgesamt. Zusätzlich werden derzeit einige weitere Maßnahmen umgesetzt, etwa die Gewässerrandstreifen. Außerdem wurde das Bayerische Artenschutzzentrum am Landesamt für Umwelt (LfU) als Leuchtturmprojekt für die Artenvielfalt eingerichtet. Im „Blühpakt Bayern“ engagieren sich kontinuierlich mehr Partner für mehr Arten- und Insektenvielfalt. Nach dem Bayerischem Golfverband und dem Landesverband Bayerischer Imker wird noch diese Woche die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern der Blühpakt-Allianz beitreten.
Die Roten Listen in Bayern werden vom Artenschutzzentrum am LfU aktualisiert. Neben der Fortschreibung der Roten Listen legt das Artenschutzzentrum Artenhilfsprogramme für bedrohte Tiere und Pflanzen auf.
Weitere Informationen zum Thema Artenvielfalt unter www.naturvielfalt.bayern.de. Daneben sind im Podcast des Umwelt- und Verbraucherschutzministeriums unter www.stmuv.bayern.de/aktuell/podcast/ verschiedene aktuelle Themen aufbereitet.
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