Herrmann beim 3. Traumanetzwerkkongress Mittelfranken
+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute im Uniklinikum Erlangen an der Podiumsdiskussion des 3. Traumanetzwerkkongresses Mittelfranken zum Thema „Traumaversorgung unter Druck“ teilgenommen. „Mir ist es ein Herzensanliegen, mit Ihnen über die aktuellen Herausforderungen in der Notfallversorgung zu sprechen. Vielen Dank für Ihr tägliches Engagement für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger in Bayern,“ so der Innenminister anerkennend. In der Notfallversorgung wirken zahlreiche Akteure zusammen. Aus diesem Grund sei ein persönlicher Austausch von großer Bedeutung. +++
Die Einsatzzahlen im Rettungsdienst stiegen laut Herrmann in den letzten zehn Jahren um 25 Prozent an: 2022 kam es zu 2.972.830 Einsätzen. Bei den Notfalleinsätzen war die Zunahme noch gravierender: insgesamt 1.944.614 Einsätze gab es im Jahr 2022, eine Zunahme um 34 Prozent innerhalb von zehn Jahren. Ein nicht unerheblicher Teil der Notfälle betreffe dabei nicht lebensbedrohliche Erkrankungen und Verletzungen. Daher gelte es, die Ressourcen sinnvoll zu nutzen: „Das richtige Versorgungsmittel zum richtigen Patienten zu bringen: Das ist die zentrale Herausforderung, denn nur so können Kapazitäten von Notarzt und Rettungswagen für die Traumaversorgung freigehalten werden, bei denen sie dringender benötigt werden“, betonte Herrmann.
Das bayerische Innenministerium plane daher wegweisende Digitalprojekte, um den Rettungsdienst zukunftssicher aufzustellen. Es gelte die Chancen der Digitalisierung und neuer Technologien bestmöglich zu nutzen, so der bayerische Innenminister.
Der ‚Telenotarzt‘ etwa soll künftig die Notfallrettung ergänzen. Das Rettungsdienstpersonal könne so vor Ort in Echtzeit mit einem Telenotarzt kommunizieren und in den Versorgungsprozess einbinden. „Keinesfalls aber soll der physische Notarzt, wenn er erforderlich ist, ersetzt werden“, versicherte der Minister.
Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) und unter Beteiligung der Integrierten Leitstellen (ILS) erarbeite das bayerische Innenministerium zudem ein Verfahren für den elektronischen Datenaustausch zwischen ILS und den Vermittlungsstellen der KVB. „So können leichter Patientinnen und Patienten, die keiner notfallmedizinischen Versorgung bedürfen, in den vertragsärztlichen Bereich gelenkt werden. Das bedeutet: Eine zielgerichtete und professionelle Patientenversorgung bei gleichzeitiger Entlastung des Rettungsdienstes. Gerade bei der Bewältigung von Einsatzlagen in Spitzenzeiten ist das von entscheidender Bedeutung“, erläuterte Herrmann.
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