Herrmann kündigt deutlich verstärkte Kontrollen von Lkw und Bussen im Mai an
+++ Im Mai 2023 wird die Bayerische Polizei landesweit verstärkt Lkw und Busse kontrollieren. Eingebettet in den Kontrollmonat ist eine Schwerverkehrskontrollaktion des europäischen Verkehrspolizei-Netzwerks ‚ROADPOL‘, die vom 8. bis zum 14. Mai stattfinden wird. „Uns geht es um deutlich mehr Sicherheit im Schwerverkehr“, erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. „Trotz hoher Unfallgefahren halten sich zu viele nicht an die Verkehrsregeln oder sind mit defekten Fahrzeugen unterwegs.“ Laut Herrmann setzt die Bayerische Polizei auf modernste Technik, beispielsweise spezielle Geräte zur Auswertung der Lenk- und Ruhezeiten, digitale Abstandsmessgeräte oder mobile Lkw-Waagen. Außerdem wird das Spezial-Kontrollfahrzeug der oberfränkischen Polizei Einsatz sein, Kostenpunkt rund 330.000 Euro. Die Besonderheit: „Die Technik erlaubt eine Kontrolle während der Fahrt. Lkw-Fahrer müssen währenddessen nicht anhalten und können ihre Fahrt zunächst fortsetzen“, so Herrmann. Dazu kommt eine enge Zusammenarbeit mit weiteren Kontrollexperten wie dem Bundesamt für Güterverkehr, dem Zoll sowie den zuständigen Veterinär- und Gewerbeaufsichtsämtern. +++
Wie wichtig konsequente Lkw-Kontrollen sind, zeigt nach Herrmanns Worten die Unfallstatistik. Zwar ist die Zahl der Lkw-Unfälle mit Verletzten 2022 geringfügig um 0,9 Prozent auf 3.015 zurückgegangen. Allerdings wurden dabei mit 107 mehr Personen getötet, als 2021 (103) sowie 3.974 verletzt (2021: 4.025). „Mehr als ein Fünftel der auf Bayerns Straßen getöteten Personen kamen bei Lkw-Unfällen ums Leben“, verdeutlichte der Innenminister (2022: insgesamt 519 Verkehrstote). Mehr als die Hälfte der tödlichen Lkw-Unfälle wurde vom Lkw-Fahrer selbst verursacht. Ursachen waren neben Fehlern beim Abbiegen und fehlender Sicherheitsabstand unter anderem nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Übermüdung, Ablenkung oder erhebliche technische Mängel.
Die Zahl der Busunfälle mit Verletzten in Bayern stieg 2022 um 17,4 Prozent auf 823. Dabei wurden acht Personen getötet (2021: 8) und 1.290 verletzt (2021: 989). Der Anstieg der Busunfallzahlen im vergangenen Jahr ist auch auf die wieder vermehrt stattfindenden Busreisen durch Auslaufen der Corona-Beschränkungen zurückzuführen. Ursachen für Bus-Unfälle sind unter anderem Fehler beim Abbiegen und Wenden sowie fehlender Sicherheitsabstand.
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