Herrmann stellt Statistisches Jahrbuch 2014 vor
+++ Bayern bleibt ungebrochen attraktiv. 2013 sind gegenüber dem Vorjahr nochmals fast 85.000 Einwohner hinzugekommen. „Das ist insbesondere eine enorme Herausforderung für unseren Wohnungsmarkt“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann anlässlich der Vorstellung des Statistischen Jahrbuches 2014. Die Anziehungskraft Bayerns komme aber nicht von ungefähr. Denn die bayerische Wirtschaft präsentierte sich 2013 wieder in bester Verfassung. Im ersten Halbjahr 2014 ist das Bruttoinlandsprodukt um 2,3 Prozent gewachsen. Das ist ein Prozent mehr als im Vorjahr und übersteigt auch den deutschlandweiten Wert von 1,7 Prozent deutlich. Auch am Arbeitsmarkt ist Bayern führend. „Im November hatten wir mit 3,4 Prozent Arbeitslosen die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Deutschland und lagen damit auch deutlich unter dem Bundeswert von 6,3 Prozent.“ +++
Zwischenzeitlich leben über 12,6 Millionen Menschen im Freistaat Bayern. Es gab 2013 sogar 109.562 Neuerdenbürger – und damit noch einmal fast 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr – aber dennoch stehen 17.341 mehr Sterbefälle den Geburten gegenüber. „Es ziehen jedoch deutlich mehr Menschen nach Bayern als weg – alles in allem 2013 fast 98.000 Menschen. Ein Trend der bereits seit 1993 ungebrochen ist.“ Insgesamt kamen rund 240.000 Menschen aus dem Ausland nach Bayern, davon gut drei Viertel aus der EU. Das Fazit des Bauministers: „Damit brauchen immer mehr Menschen in Bayern Wohnraum“.
Bauen sei deshalb das Gebot der Stunde, gerade für die Haushalte, die jetzt schon keinen angemessenen Wohnraum finden können. Erfreulich: Mit über 47.000 Neuwohnungen wurden 2013 gegenüber dem Vorjahr um ganze 14 Prozent mehr Wohnungen gebaut – gut 50 Prozent mehr als seit dem historischen Tiefstand der Wohnungsbautätigkeit 2009 mit 31.335 Wohnungen. Dazu Herrmann: „Mein hochgestecktes Ziel ist es jedoch, wieder auf 70.000 neugebaute Wohnungen pro Jahr zu kommen.“ Positiv sei auch der Trend bei den Baugenehmigungen: 2013 wurden fast zwei Drittel, also 59,7 Prozent, mehr Wohnungen als 2008 genehmigt und über fünf Prozent mehr als 2012, insgesamt fast 56.000 Wohnungen. „Der Trend setzt sich mit knapp 50.000 Baugenehmigungen in den ersten zehn Monaten auch 2014 fort.“ Die Landesmittel für Wohnraumförderung wurden heuer entsprechend um 50 Millionen auf 260 Millionen erhöht und die Mittel für die Förderung von Studentenwohnraum auf die Rekordsumme von 27,5 Millionen Euro angehoben.
Noch schneller als die Einwohnerzahl wächst der Autoverkehr in Bayern. Waren 1970 nur 3,14 Millionen Kraftfahrzeuge auf Bayerns Straßen unterwegs, waren es Anfang 2014 über 9,2 Millionen Kraftfahrzeuge. Rein rechnerisch hatte damit nur noch jeder vierte Bayer kein Kfz. Seit 2000 haben die Verkehrsunfälle gleichwohl nur um zirka zehn Prozent zugenommen, Verkehrsunfälle mit Personenschaden sind seither sogar um fast 20 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Verkehrstoten habe sich laut Herrmann in den letzten 13 Jahren von 1450 auf 680 mehr als halbiert. Und in den ersten neun Monaten 2014 sei im Vergleich zum Vorjahr nochmals ein Rückgang um 6,7 Prozent zu verzeichnen. Herrmann: „Doch jeder Tote ist einer zu viel. Wir werden deshalb die Geschwindigkeitsüberwachung auf Landstraßen und die Abstandsmessung auf Autobahnen noch weiter verstärken.“
„Auch gut ausgebaute Straßen erhöhen die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer.“ Stiegen die Ausgaben für den Um- und Neubau der Staatsstraßen seit 2000 um fast 45 Prozent auf knapp 245 Millionen Euro, bewilligte der Landtag im Nachtragshaushalt 2014 insgesamt 250 Millionen Euro. Die Aufwendungen für die Autobahnen sowie Bundes- und Staatsstraßen in Bayern erhöhten sich seit 2000 um fast zwei Drittel auf fast 1,6 Milliarden Euro 2013. „Doch zusätzlich brauchen wir weitere Einnahmen aus der Pkw- und Lkw-Maut“, forderte Herrmann.
Auch das Schienennetz in Bayern wird noch weiter wachsen. 2013 war es 6.310 km lang. Allein durch die ICE Neubaustrecke Ebensfeld – Erfurt kommen Ende 2017 rund 35 km dazu. „Dabei setzen wir uns dafür ein, dass sowohl die internationalen Verbindungen, etwa die Beschleunigung des Schienenverkehrs von Bayern nach Prag, als auch die innerbayerischen Verbindungen, wie der Bahnknoten München, ausgebaut werden.“ Beispielhaft nannte Herrmann: Die Neufahrner Kurve zur Anbindung Nordostbayerns direkt an den Münchner Flughafen bis Ende 2018 mit stündlichen Zugverbindungen – erster Spatenstich war bereits im Oktober 2014; den Lückenschluss Erding – Flughafen München und die Walpertskirchner Spange zur direkten Anbindung ganz Südostbayerns sowie des Salzburger Raums an den Flughafen.
Passierten im Jahr 2000 noch 26,2 Millionen Reisende die bayerischen Flughäfen, stieg das Fluggastaufkommen 2013 auf fast 43 Millionen Fluggäste. Mit 90 Prozent der Passagiere, also insgesamt rund 39 Millionen Menschen, war der Münchner Flughafen Bayerns absoluter Spitzenreiter. „Im bundesweiten Vergleich steht er damit an vorderster Front – direkt hinter dem Flughafen Frankfurt“, stellte der Verkehrsminister fest. Und in den ersten neun Monaten 2014 wurde der Vorjahreszeitraum mit über 30 Millionen Passagieren erneut um 2,4 Prozent übertroffen.
Weitere Informationen unter https://www.statistik.bayern.de.
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