Holetschek: Bayern geht entschlossen gegen Corona-Spätfolgen vor – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister zum neuen Fünf-Millionen-Euro-Programm des Bayerischen Kabinetts
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat den Betroffenen von Corona-Spätfolgen Unterstützung zugesichert. „Wir haben es mit ‚Post-COVID‘ mit einem neuen Krankheitsbild zu tun, über das wir insgesamt noch zu wenig wissen. Die Symptome von Post-COVID können massive Auswirkungen auf den Alltag, die Lebensqualität und das Berufsleben der Betroffenen haben. Eine fundierte COVID-Nachsorge und Rehabilitation ist deswegen von zentraler Bedeutung, um chronische Erkrankungen zu vermeiden“, betonte der Minister am Dienstag in München.
Die Bayerische Staatsregierung hat aus diesem Grund heute das neue Fünf-Millionen-Euro-Programm zum Post-COVID-Syndrom beschlossen. Mit dieser Förderinitiative sollen vor allem die Versorgungsforschung und innovative Therapieansätze gefördert werden. Ziel sei es, so Holetschek, diese innovativen Ansätze in die Regelversorgung zu übernehmen und multidisziplinäre Versorgungskonzepte zu unterstützen. Anträge könnten insbesondere Einrichtungen der medizinischen Versorgung einschließlich Rehabilitationseinrichtungen oder Verbünde und Netzwerke stellen.
Holetschek ergänzte: „Gerade auch junge Menschen leiden vermehrt unter den Folgen von Post-COVID. Es ist mir ein besonderes Anliegen, auch diese Gruppe in den Blick zu nehmen, da junge Menschen, die an Post-COVID erkranken, ein besonders hohes Risiko für Langzeiterkrankungen haben.“
Der Minister hatte deshalb bereits im Januar dieses Jahres einen Runden Tisch einberufen, aus dem eine regelmäßig tagende Arbeitsgruppe entstanden ist. Daran beteiligen sich Leistungserbringer, Kostenträger, Wissenschaft, Verwaltung und Betroffene. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Betroffenen einen schnellen Zugang zu Rehabilitation und Nachsorge zu ermöglichen.
Die bayerischen Universitätskliniken in München, Erlangen-Nürnberg, Würzburg und Regensburg haben bereits Post-COVID-Ambulanzen für die ambulante Nachsorge eingerichtet. Die Uniklinik Augsburg baut eine solche gerade auf. Holetschek bekräftigte: „Das ist ein wichtiges Angebot. Als nächsten Schritt müssen wir das System in der Fläche ausweiten. Dazu stehen wir im Austausch mit der Ärzteschaft, um niedergelassene Haus- und Fachärzte für das Thema Post-COVID zu sensibilisieren.“
Der Minister ergänzte: „Zudem wollen wir die Reha-Einrichtungen einbinden und für die Behandlung von Post-COVID-Patienten stärken. Bayern ist Reha-Land Nummer 1 in Deutschland. Wir haben mehr als 31.000 Reha-Betten in rund 280 Einrichtungen im Freistaat. Wir werden prüfen, wie wir die Einrichtungen bei der Behandlung von Corona-Langzeitfolgen unterstützen können. Vor allem der Bund muss bei der Finanzierung nachbessern, wenn Verhandlungen zwischen Krankenkassen und Reha-Einrichtungen zu keinen tragfähigen Ergebnissen führen sollten.“
Als Post-COVID-Syndrom werden Symptome bezeichnet, die sich während oder nach einer COVID-19-Erkrankung entwickeln und nicht durch eine alternative Diagnose erklärt werden können. Dauern die Symptome länger als zwölf Wochen an, spricht man auch von Long-COVID. Zu den Symptomen können unter anderem Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Erschöpfung („Fatigue“) und psychische Beschwerden gehören, aber auch andauernde Atembeschwerden und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Experten gehen davon aus, dass etwa zehn Prozent der Erkrankten mit Spätfolgen zu kämpfen haben. In Bayern entspräche das derzeit rund 65.000 Betroffenen.
-
BAYERN | DIREKT:
Wir beantworten Ihre Anliegen gerne – telefonisch unter
089 12 22 20*oder per E-Mail an
direkt@bayern.deoder über das Kontaktformular
Montag bis Donnerstag von 08:00 bis 18:00 Uhr und Freitag von 08:00 bis 16:00 Uhr.