Holetschek: Bund muss mehr Flexibilität bei Bestellungen von Corona-Impfstoff durch Praxen zulassen – Erfolgreiche Impfallianz aus Ärzten, Apothekern, Impfzentren und Freistaat
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat die Bundesregierung aufgefordert, mehr Flexibilität bei Bestellungen von Corona-Impfstoff durch Arztpraxen in der Regelversorgung zuzulassen. Holetschek betonte am Donnerstag in München: „Der Bund muss die Verteilung der Impfstoffe an Arztpraxen nachjustieren. Der ländliche Raum muss trotz geringerer Ärztedichte und angesichts seiner besonderen strukturellen Herausforderungen in der Regelversorgung genauso mit Impfstoff versorgt werden wie Regionen mit hoher Ärztedichte. Wo es weniger Ärzte gibt, sollten diese zum Beispiel die Möglichkeit bekommen, entsprechend mehr Impfdosen zu bestellen.“
Über die Notwendigkeit eines solchen Ausgleichs für Regionen mit geringer Ärztedichte waren sich die Teilnehmer der Bayerischen Impfallianz aus Ärzten, Apothekern, Landkreis- und Städtetag als Vertreter der Impfzentren bei der gestrigen Sitzung des eigens installierten Lenkungsausschusses einig. Dem Ausschuss gehören auch Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, der Bayerischen Landesärztekammer, des Bayerischen Hausärzteverbandes, des Bayerischen Landkreistags und Bayerischen Städtetags sowie des Bayerischen Apothekerverbandes an.
Holetschek erläuterte: „Wir setzen uns regelmäßig mit den wesentlichen Akteuren der Impfstoffkampagne in Bayern zusammen, um den Impffortschritt – in den Impfzentren und in den Arztpraxen – zu begleiten. Ziel ist es, in allen Regionen Bayerns möglichst rasch möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot zu machen. Daher wird das Gesundheitsministerium auch Möglichkeiten für weitere Sonderkontingente für Impfzentren prüfen – ausreichende Impfstofflieferungen vorausgesetzt.“
Christian Bernreiter, Präsident des Bayerischen Landkreistags, sagte: „Eine gerechte Verteilung des Impfstoffes an alle Bürgerinnen und Bürger in Bayern war das klar definierte gemeinsame Ziel aller Mitglieder der Bayerischen Impfallianz. Darum begrüße ich den Konsens für die nun vereinbarte Steuerung des Impfstoffes, der zu mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung in ganz Bayern führt.“
Dr. Wolfgang Krombholz, Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, fügte hinzu: „Wir sind sehr zufrieden mit dem großen Engagement der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen in den Praxen. Sie sind in kürzester Zeit in der Lage gewesen, bayernweit über 1 Million Impfungen zu gewährleisten. Sobald der Impfstoff in ausreichender Menge verfügbar ist, lassen sich die Impfquoten rasch noch weiter steigern.“
Bernd Buckenhofer, Vorstandsmitglied des Bayerischen Städtetags, ergänzte: „Um eine gleichmäßige Impfversorgung durch niedergelassene Ärzte zu gewährleisten, muss der Bund deren Zuteilungsquoten anpassen. Und es muss sichergestellt werden, dass die Impfzentren weiterhin verlässlich mit Impfdosen beliefert werden. Ich begrüße den heute dazu gefundenen Lösungsansatz.“
Holetschek fügte hinzu: „Die Zusammenarbeit der bayerischen Impfallianz aus Ärzten, Apothekern, Impfzentren und Freistaat sorgt für einen guten Impffortschritt. Unsere Impfstrategie steht fest auf den tragenden Säulen Impfzentren und Ärzte. Ich danke den Impfzentren und den niedergelassenen teilnehmenden Ärzten für das Engagement und die Beteiligung! Klar ist: Wenn alle mitmachen, kommen wir gemeinsam aus der Pandemie heraus.“
Der Minister ergänzte: „Eine Million Impfungen in den Arztpraxen seit Ostern, rund vier Millionen Impfungen in Impfzentren und Krankenhäusern seit Weihnachten: Dieser Impffortschritt kann sich sehen lassen, aber er reicht noch nicht aus! Unser Ziel ist es, möglichst vielen Menschen möglichst rasch ein bürgernahes und niederschwelliges Impfangebot zu machen und den Impffortschritt zu steigern – und zwar in allen Regionen. Jede einzelne Impfung zählt!“
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