Holetschek: Kandidatinnen und Kandidaten für die Landarztquote und die Quote für den Öffentlichen Gesundheitsdienst stehen fest – Bayerns Gesundheitsminister: Wichtiger Beitrag für eine flächendeckende medizinische Versorgung in ganz Bayern
Die Kandidatinnen und Kandidaten für die Landarztquote und die Quote für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD-Quote) für das Wintersemester 2021/2022 stehen fest. Darauf hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Montag in München hingewiesen.
Der Minister betonte: „Ich freue mich, dass wir insgesamt 130 Kandidatinnen und Kandidaten einen der begehrten Medizinstudienplätze im kommenden Semester anbieten können. Die erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerber können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, auch in Zukunft eine hochwertige und vor allem wohnortnahe medizinische Versorgung in ganz Bayern sicherzustellen.“
Holetschek ergänzte: „Die Auswahlgespräche sind trotz erschwerter Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie gut verlaufen. Wir konnten doppelt so viele Bewerberinnen und Bewerber einladen wie heuer Medizinstudienplätze über die Landarztquote und die ÖGD-Quote zur Verfügung stehen.“
Im Rahmen der Landarztquote können 5,8 Prozent der Medizinstudienplätze in Bayern vergeben werden und damit 115 Plätze zum Wintersemester 2021/2022. Über die ÖGD-Quote werden zusätzlich bis zu 1 Prozent der Medizinstudienplätze in Bayern an Bewerberinnen und Bewerber vergeben, die ein besonderes Interesse an der Tätigkeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst haben. Dies entspricht im Wintersemester 2021/2022 15 Plätzen.
Professor Eckhard Nagel, Direktor des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften (IMG) der Universität Bayreuth betonte: „Sehr beeindruckt hat mich die hohe Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber sowohl im Hinblick auf ihre medizinnahe Berufsausbildung, die Einarbeitung in medizinische Themen, besonders aus der Patientenperspektive, als auch die Bandbreite des sozialen Engagements. Ich bin überzeugt, dass alle ihr Medizinstudium mit großer Begeisterung absolvieren werden.“
Der Minister erläuterte: „Um ein guter Arzt zu sein, braucht es mehr als ein Einserabitur. Im Berufsleben sind auch Sozialkompetenz und Empathie gefragt. Die Noten sind im Auswahlverfahren daher Nebensache. Wir konzentrieren uns auf die besondere Motivation und Eignung der künftigen Ärzte.“
Die Bewerberinnen und Bewerber hatten in diesem Jahr die Wahlmöglichkeit, die Auswahlgespräche entweder digital von zu Hause aus oder vor Ort in Bayreuth zu absolvieren. Die Bewertung der Auswahlgespräche erfolgte anhand einer Punkteskala, auf deren Grundlage eine Rangfolge der Bewerberinnen und Bewerber erstellt wurde. Die Ranglisten der ersten und zweiten Stufe flossen jeweils mit einer Gewichtung von 50 Prozent in eine abschließende Rangliste ein.
Alle erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerber konnten mindestens ein abiturnotenunabhängiges Auswahlkriterium erfüllen. 63 Prozent der Kandidatinnen und Kandidaten verfügen bereits über einen Beruf bzw. Berufserfahrung im medizinischen Bereich. 43 Prozent können das Ergebnis eines Tests für Medizinische Studiengänge vorweisen. 38 Prozent sind ehrenamtlich tätig und 42 Prozent haben einen Freiwilligendienst absolviert.
Der Minister fügte hinzu: „Die erfolgreichen Kandidatinnen und Kandidaten haben einen Vertrag mit dem Freistaat Bayern unterzeichnet. Sie verpflichten sich, nach dem Studium mindestens zehn Jahre lang als Hausärztin oder Hausarzt in einer Region zu arbeiten, die medizinisch unterversorgt ist oder von einer Unterversorgung bedroht ist. Die Studentinnen und Studenten der ÖGD-Quote werden nach Abschluss der ärztlichen Weiterbildung mindestens zehn Jahre ausschließlich im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Bayern tätig sein, wo ein besonderer öffentlicher Bedarf an Amtsärzten besteht.“
Das Durchschnittsalter der Studienanfängerinnen und -anfänger für die Landarztquote liegt in diesem Jahr bei 24 Jahren. 65 Prozent sind Frauen. 82 Prozent der erfolgreichen Kandidatinnen und Kandidaten kommen aus Bayern. Die Studienanfängerinnen und -anfänger der ÖGD-Quote kommen ebenfalls vorrangig aus dem bayerischen Raum (73 Prozent) und haben ein Durchschnittsalter von etwa 25 Jahren.
Der Minister betonte: „Wir brauchen mehr junge Mediziner, die sich für ein Berufsleben auf dem Land und im Öffentlichen Gesundheitsdienst erwärmen können, die sich für den Beruf des Arztes begeistern und ihn auch dort ausüben wollen, wo sie besonders gebraucht werden. Und genau deshalb bieten wir jungen Menschen ohne Einserabitur die Möglichkeit eines Medizinstudiums.“
Holetschek erläuterte: „Die Corona-Krise führt uns ganz deutlich vor Augen, welch tragende Säule unseres Gesundheitssystems die Hausärztinnen und Hausärzte sowie die Amtsärztinnen und Amtsärzte sind. Ich möchte mich daher an dieser Stelle für das Interesse und das Engagement der jungen Leute bedanken, die sich auf die Plätze beworben haben!“
Der Minister fügte hinzu: „Mein besonderer Dank gilt auch den ärztlichen Jurorinnen und Juroren, die sich in dieser äußerst herausfordernden Zeit bereit erklärt haben, an den Auswahlgesprächen mitzuwirken. Zudem danke ich Herrn Professor Nagel und seinem gesamten Team für die hervorragende Vorbereitung und Durchführung der Auswahlgespräche unter Pandemie-Bedingungen.“
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