Holetschek: Pflegebedürftige Menschen insbesondere bei Hitzeperioden schützen – Bayerisches Gesundheitsministerium bietet mit dem Projekt „KlapP“ Online-Schulungen und Informationsmaterial an
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek setzt sich verstärkt dafür ein, pflegebedürftige Menschen vor den Folgen starker Hitze zu schützen. Holetschek betonte am Freitag in München anlässlich der Neuauflage der Broschüre „Häusliche Pflege bei Hitzeperioden“: „Der Klimawandel und seine Folgen stellen uns vor große Herausforderungen: So treten vermehrt Extremwetter und Hitzeperioden auf. Hohe Temperaturen stellen besonders für ältere und betreuungsbedürftige Menschen eine große Belastung dar. Gerade bettlägerige Menschen und Menschen mit Demenzerkrankungen sind hier stark gefährdet.“
Der Minister ergänzte: „Mit dem Projekt KlapP – ‚Klimaanpassungsmaßnahmen in der Pflege‘ informieren und schulen wir Menschen, die sich um Pflegebedürftige kümmern, deshalb gezielt über die Folgen von Hitze, mögliche Risikofaktoren sowie Sofortmaßnahmen und Möglichkeiten der Prävention.“
Holetschek unterstrich: „Sehr erfolgreich angelaufen ist die Online-Schulung für pflegende Angehörige und beruflich Pflegende. Die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer werden darüber informiert, warum das Thema Hitze immer wichtiger wird und welche Risikofaktoren hitzebedingte Gesundheitsprobleme begünstigen. Außerdem werden konkrete Handlungsempfehlungen bei hitzebedingten Symptomen und Erkrankungen erklärt und einfache Maßnahmen und Tipps für Pflegende gegeben, um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen.“
Die Online-Schulungen wurden durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Zusammenarbeit mit dem Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München erstellt, von dem auch die Referentinnen kommen. Bisher haben rund 60 Menschen an der Schulung teilgenommen. Informationen zur Schulung können Interessenten unter klapp@lgl.bayern.de anfordern. Die Broschüre findet sich im Internet unter: Pflege und Hitze – Informationen für Pflegende Angehörige – Publikationsshop der Bayerischen Staatsregierung (bayern.de).
Das im Oktober 2019 gestartete Projekt KlapP läuft bis Ende September 2023 und wird vom Bayerischen Gesundheits- und Pflegeministerium mit rund 360.000 Euro gefördert. Mit der Durchführung des Projektes wurde das LGL beauftragt.
KlapP ist eines von zahlreichen Projekten, mit denen Minister Holetschek die Themen Gesundheits- und Klimaschutz noch stärker verzahnen und Gesundheitsrisiken eindämmen möchte, die die Folgen des Klimawandels mit sich bringen.
Der Minister erläuterte: „Der Gesundheitssektor ist gleich zweifach vom Klimawandel betroffen: Zum einen ist die Gesundheitsbranche Schätzungen zufolge selbst für rund fünf Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zum anderen führen Folgen des Klimawandels, wie wärmere Durchschnittstemperaturen, Hitzewellen und steigende Gewässertemperaturen zu größeren Gesundheitsrisiken. Betroffen sind vor allem Säuglinge, Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen. Der Klimaschutz ist ein entscheidendes Zukunftsthema für die Gesundheitspolitik der kommenden Jahrzehnte.“
Holetschek fügte hinzu: „Bayern hat die Bedeutung des Themas früh erkannt und in den vergangenen Jahren mehrere Projekte gestartet, um Gesundheit und Klimaschutz zu vereinen. Wir arbeiten aktuell daran, neue Projekte anzustoßen.“ Zu den laufenden bayerischen Projekten für Klimaschutz im Gesundheitsbereich gehört etwa die „Green Hospital Initiative“. Sie ist 2012 gestartet und soll helfen, die Treibhausgasemissionen von Krankenhäusern zu senken.
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