Holetschek: Pflegestipendium wird sehr gut angenommen – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister: Bereits 60 Stipendien ausgezahlt – Bund muss Pflegekräftemangel auch bei Krankenhausreform angehen
Das vor einem Jahr von Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek ins Leben gerufene bayerische Stipendium für Pflegestudierende wird sehr gut angenommen. Holetschek betonte am Dienstag: „Wir konnten bereits zahlreiche angehende Pflegekräfte seit August vergangenen Jahres mit unserem Stipendium unterstützen. Insgesamt werden derzeit rund 60 Studierende gefördert. Das sind rund 50 Prozent der förderfähigen Studierenden.“
Der Minister ergänzte: „Die gute Resonanz zeigt: Wir sind mit unserer Unterstützung auf dem richtigen Weg, um noch mehr junge Menschen für eine Tätigkeit im Bereich der Pflege zu gewinnen. Unser Ziel ist es, mit dem Pflegestipendium die Rahmenbedingungen so attraktiv zu verbessern, dass sich künftig noch mehr junge Menschen für ein Pflegestudium entscheiden. Das Stipendien-Programm läuft vorerst noch bis Ende 2025.“
Holetschek sagte: „Seit Einführung des Stipendiums zum Wintersemester 2022/2023 haben wir bereits etwa 250.000 Euro investiert. Die Förderung beträgt monatlich bis zu 600 Euro für längstens drei Jahre. Gefördert werden Studierende eines primärqualifizierenden Studiengangs Pflege (Bachelor of Science) an folgenden Hochschulen: Evangelische Hochschule Nürnberg, Hochschule Kempten, Hochschule München, Katholische Stiftungshochschule München, Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg und Technische Hochschule Deggendorf.“
Der Minister begrüßte, dass der Bund nun endlich seiner Verpflichtung nachkommen will, das Pflegestudium attraktiver zu machen. Er betonte: „Wir haben den Bund mehrfach auf das Problem hingewiesen, dass Pflegestudierende vor allem in den Praxisphasen finanziell auf sich gestellt sind, aber leider ist Jahre lang nichts passiert. Deshalb ist Bayern mit dem Pflegestipendium vergangenes Jahr im August in Vorleistung gegangen. Neun Monate später hat das Bundeskabinett dann endlich einen Gesetzentwurf gebilligt, wonach Studierende in Pflegestudiengängen an Hochschulen künftig für die Dauer ihres Studiums eine ‚angemessene Vergütung‘ erhalten sollen. Das ist ein wichtiger Schritt, um gegen den Pflegekräftemangel vorzugehen.“
Holetschek forderte den Bundesgesundheitsminister zu entschlossenem Handeln auf: „Minister Lauterbach muss im Rahmen der Krankenhausreform endlich Lösungen für das Problem des Pflegekräftemangels liefern. Dem Fachkräftemangel können Bund, Länder, Kommunen, Träger und Verbände nur in einem gemeinsamen Kraftakt etwas entgegensetzen. Der bundesweite Rückgang bei den Auszubildenden in Pflegeberufen sollte uns anspornen, im engen Zusammenwirken aller Beteiligten die Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung nach der Corona-Pandemie nun mit Nachdruck zu verfolgen.“ Der Minister fügte hinzu: „Wir müssen jetzt mutig handeln, die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern, Arbeitsfelder für akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen definieren, aber auch die Gehaltsstrukturen verändern und etwa Gehaltsbestandteile steuerfrei stellen.“
Zum bayerischen Pflegestipendium erläuterte Holetschek: „Unser Pflegestipendium steht allen offen, die bereits in Vollzeit einen primärqualifizierenden Pflegestudiengang an einer bayerischen Hochschule oder Universität aufgenommen haben. Die Stipendiaten verpflichten sich, nach dem Studium für mindestens drei Jahre in einer Einrichtung insbesondere der Akutpflege, der ambulanten oder stationären Langzeitpflege, im psychiatrischen oder pädiatrischen Versorgungsbereich in Bayern zu arbeiten.“
Für das Pflegestipendium des bayerischen Gesundheits- und Pflegeministeriums bewerben können sich jedes Semester Studierende des primärqualifizierenden Pflegestudiengangs ab dem zweiten Semester beim Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP). Weitere Informationen und die Unterlagen zur Antragstellung finden sich im Internet unter https://www.lfp.bayern.de/pflegestipendium/
Das primärqualifizierende Pflegestudium ist generalistisch ausgerichtet. Ziel des Studiums ist es, die Studierenden für die selbstständige, umfassende Pflege von Menschen aller Altersstufen in akut und dauerhaft stationären sowie ambulanten Pflegesituationen zu qualifizieren. Das Studium vermittelt die erforderlichen fachlichen und persönlichen Kompetenzen sowie wissenschaftliche Grundlagen.
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