Holetschek setzt sich für Stärkung des Pharma-Standorts Bayern ein – Bayerns Gesundheitsminister: Rahmenbedingungen für Produktion verbessern und Abhängigkeiten reduzieren
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek setzt sich für eine Stärkung des Pharmastandorts Bayern ein. Der Minister betonte am Dienstag während eines Besuchs des Produktionsstandorts des Arzneimittelherstellers Daiichi Sankyo Europe GmbH in Pfaffenhofen an der Ilm: „Die Arzneimittelversorgung muss nachhaltig stabilisiert werden. Denn auch wenn sich die Lage derzeit beruhigt hat, haben uns doch die vergangenen Wochen gezeigt, wie anfällig das System derzeit für Störungen ist. Wenn wir den Pharmastandort Bayern und auch die Rolle Deutschlands in der Arzneimittelversorgung stärken, kommt das allen Bürgerinnen und Bürgern zugute. Ich setze mich daher dafür ein, dass die Rahmenbedingungen für Forschung, Entwicklung und Produktion in der Pharmabranche weiter verbessert werden.“
Holetschek betonte: „Bayern hat dem Bund schon Ende 2021 Ergebnisse eines Gutachtens vorgelegt, das klar Handlungsfelder benennt. Wichtig sind gezielte Strukturpolitik, das Setzen von Anreizen, der Erhalt des Patentrechts und die Diversifizierung von Lieferketten, damit die Pharmaunternehmen Wirkstoffe von verschiedenen Herstellern beziehen können. Außerdem müssen europäische Produktionsstandorte erhalten und deren Ausbau gefördert werden, um die Lieferketten zu verkürzen. Derzeit sehe ich eher Abwanderungsbewegungen – das müssen wir verhindern! Ansonsten sind wir auch bei den Innovationen bald abgeschlagen – dabei haben Patientinnen und Patienten in Deutschland lange von den Innovationen auf dem Pharma-Markt profitiert.“
Der Minister ergänzte: „Wir müssen insgesamt die Abhängigkeit von Ländern mit Produktionsmonopolen beenden und weniger krisenanfällige Lieferketten schaffen! Das hätte weitere positive Effekte, denn dadurch könnte man die Stellung des Freistaats als absoluter Top-Pharma- und Medizintechnikstandort nicht nur erhalten, sondern auch stärken.“
Holetschek fügte hinzu: „Mit einer Stärkung der heimischen Produktion würden wir auch etwas gegen unsere Importabhängigkeit tun, unter der wir gerade in den letzten Monaten sehr gelitten haben. Grundsätzlich wird ein Großteil der versorgungsrelevanten Wirkstoffe für in Deutschland zugelassene Arzneimittel in China und Indien hergestellt. Eine der Lehren aus der Corona-Pandemie und der letzten Monate ist, dass wir solche Abhängigkeiten verringern müssen.“
Der Minister ergänzte: „Klar ist: Den Ländern sind in der Umsetzung leider die Hände gebunden. Der Bund und die Europäische Union sind gefordert! Ich habe Ende 2022 in Bayern eine Pharma-Taskforce gegründet, die Vorschläge erarbeitet hat, wie man die Arzneimittelversorgung sichern und den Produktionsstandort Deutschland stärken kann. Die Ergebnisse wurden in einer Gemeinsamen Erklärung zusammengefasst, die ein umfassendes Konzept mit pragmatischen und unbürokratischen Lösungen zur Bekämpfung von Liefer- und Versorgungsengpässen vorschlägt – anders als der Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit für das Gesetz zur Bekämpfung von Arzneimittellieferengpässen.“
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