Holetschek will Umgang mit Demenz weiter verbessern – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister zieht positive Bilanz der Demenzwoche – Freistaat stellt kostenlose Demenzparcours und Demenzkoffer bereit
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat eine positive Bilanz der Bayerischen Demenzwoche (17. bis 26. September) gezogen. Holetschek sagte am Sonntag: „Die Resonanz auf die Bayerische Demenzwoche war sehr gut. Einrichtungen, Vereine und Organisationen haben mehr als 600 Veranstaltungen auf die Beine gestellt, um das Thema Demenz in die Gesellschaft zu tragen. Mein Ziel ist es, die Teilhabe von Menschen mit Demenz am gesellschaftlichen Leben zu verbessern und den oftmals auch pflegenden Angehörigen Hilfestellung im Alltag zu geben. Dafür war die Demenzwoche ein sehr gutes Aushängeschild.“
Der Minister erklärte: „Aktuell leben in Bayern mehr als 240.000 Menschen, die von Demenz betroffen sind. Diese Zahl der Betroffenen wird bis ins Jahr 2030 auf voraussichtlich 300.000 steigen. Das ist eine Herausforderung für unsere Gesellschaft, die wir gemeinsam angehen.“
Auch über die Bayerische Demenzwoche hinaus hat die Bayerische Staatsregierung das Thema Demenz daher fest im Blick: Bereits seit 2013 verfolgt sie die Bayerische Demenzstrategie. Ihr Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern. Mit der Demenzstrategie fördert das Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium viele erfolgreiche Projekte für Betroffene und pflegende Angehörige.
Zu diesen Projekten gehören Demenzkoffer und Demenzparcours, die Hilfestellung zum besseren Umgang mit der Krankheit geben sollen. Der Minister erläuterte: „Wir stellen ab sofort in ganz Bayern kostenlos acht Demenzparcours und acht Demenzkoffer zum Verleih bereit. Damit wollen wir das Bewusstsein für den Umgang mit Demenz und den Betroffenen noch weiter schärfen. Der Demenzkoffer und Demenzparcours sind eine hervorragende Möglichkeit, das Thema Demenz auch Nicht-Betroffenen nahezubringen.“
Holetschek erklärte: „Die Demenzkoffer enthalten beispielsweise Informationsmaterial und Alltagsgegenstände aus vergangenen Zeiten. Sie sollen vor allem neue Impulse für die Arbeit mit Betroffenen setzen.“
Die Demenzkoffer können praktische Hilfestellungen für ehrenamtlich oder hauptamtlich Tätige leisten, die sich für Betroffene und ihre Angehörigen einsetzen. Sie beinhalten neben kompakten Informationsmaterialien auch Anregungen und Material zur Begleitung von Menschen mit Demenz. Sie können beispielsweise in Betreuungsgruppen, in Tagespflegeeinrichtungen, aber auch in der stationären Versorgung oder im Krankenhaus genutzt werden.
Der Minister fügte hinzu: „Mit dem Demenzparcours machen wir das Leben mit Demenz greifbarer. Anhand des Lebens von ‚Erna Müller‘ können Menschen ohne Demenz 13 typische Alltagssituationen von Betroffenen erleben.“
Die Demenzparcours hat die private Initiative Hands-on Dementia entwickelt, die sich der Förderung des Verständnisses für Menschen mit Demenz verschrieben hat. Die Parcours führen die Teilnehmenden durch einen ganz gewöhnlichen Tag eines Menschen mit einer Demenzerkrankung. Ziel ist es, dass sich Menschen ohne Demenz in Alltagssituationen von Menschen mit Demenz hineinversetzen und dadurch sensibilisiert werden. Die Teilnehmenden stoßen im Parcours an ihre Grenzen und verspüren das eigene Unvermögen. Durch das Erleben dieser Situationen entwickelt sich ein besseres Verständnis im Umgang mit Erkrankten. Zum Abschluss einer nachgestellten Alltagssituation erhalten die Teilnehmenden eine kurze Information zur Einschätzung und zur Symptomatik einer Demenz.
Holetschek betonte: „Wir müssen alle zusammen helfen, um Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen ein Leben in der Mitte unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Denn dort gehören sie hin. Wer die Demenzkoffer und Demenzparcours kostenfrei ausleihen möchte, kann sich an die Fachstelle für Demenz und Pflege im jeweiligen Regierungsbezirk wenden.“
Die Kontaktdaten der zuständigen regionalen Fachstelle für Demenz und Pflege können unter folgendem Link abgerufen werden: www.demenz-pflege-bayern.de/ueber-uns/regionale-fachstellen/
Weitere Informationen zur Bayerischen Demenzstrategie finden Sie unter www.leben-mit-demenz.bayern.de.
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