Holetschek wirbt für offenen Umgang mit psychischen Erkrankungen – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege würdigt Arbeit der in der Psychiatrie tätigen Menschen mit einem Staatsempfang in …
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek wirbt für einen offenen Umgang mit psychischen Erkrankungen. Holetschek betonte am Montagvormittag in einer Pressemitteilung: „Der heute Abend in Nürnberg stattfindende Staatsempfang für in der Psychiatrie tätige Menschen soll das Thema psychische Gesundheit stärker in den Fokus rücken. In Bayern setzen wir uns schon lange intensiv für die weitere Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen ein.“
Der Minister, der wegen der aktuellen Beratungen über die Krankenhausreform in Berlin seine Teilnahme an dem Staatsempfang absagen musste, ergänzte: „Mein Dank gilt denjenigen, die sich um Menschen mit psychischem Hilfebedarf kümmern. Sie alle leisten einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Bewusstsein für psychische Erkrankungen.“
Rund ein Drittel der Bevölkerung leidet im Laufe eines Jahres an einer relevanten psychischen Störung. Die psychische Gesundheit ist fundamentaler Bestandteil von Lebensqualität und Wohlbefinden und betrifft die Breite der Bevölkerung – nicht kleine Gruppen.
Der Minister erklärte: „Psychische Erkrankungen können jeden von uns treffen. Deshalb ist es umso wichtiger, verstärkt auf die psychische Gesundheit zu achten und sich bei Bedarf rechtzeitig fachkundige Unterstützung zu holen.“
Holetschek wies darauf hin, dass die Aufklärungsarbeit der letzten Jahre erste Früchte trägt: „Mit unseren Maßnahmen, Kampagnen und Projekten setzen wir uns schon lange für die weitere Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen ein. Ein Beispiel dafür ist die Kampagne ‚Bitte Stör mich! – Aktiv gegen Depression‘, mit der wir die Bevölkerung für psychische Erkrankungen wie die Depression sensibilisieren und motivieren wollen, auf die eigene psychische Gesundheit und die der Mitmenschen zu achten.“
Der Minister ergänzte: „Psychische Erkrankungen können heute häufiger erkannt werden – auch da Betroffene bereit sind, niedrigeschwelligere und zahlreicher verfügbare Hilfeangebote stärker zu nutzen und offener über ihre Erkrankung zu sprechen. Das ist eine begrüßenswerte Entwicklung, denn: Je früher Betroffene Hilfen erhalten, desto besser sind ihre Chancen auf bestmögliche Gesundheit.“
Der Minister bekräftigte: „Bayern hat bereits seit langer Zeit ein vielfältiges psychiatrisches Versorgungsangebot auf sehr hohem Niveau. Darauf ruhen wir uns aber nicht aus – wir brauchen auch künftig vernetzte Strukturen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen und bedarfsgerechte Hilfen für Betroffene und deren Lebensumfeld niedrigschwellig, wohnortnah und frühzeitig gewährleisten. Beispielsweise konnte über die Landarztprämie seit 2012 die Niederlassung von 197 Psychotherapeuten und von 19 Kinder- und Jugendpsychiatern unterstützt werden. Diese Förderungen wollen wir auch in Zukunft fortsetzen. Mein Ziel ist es, das vorhandene Angebot stetig zu verbessern und weiterzuentwickeln. “
Seit über zwei Jahren sind die Krisendienste Bayern (www.krisendienste.bayern/) für Menschen in psychischen Notlagen in Bayern rund um die Uhr telefonisch erreichbar (kostenfreie Rufnummer: 0800/6553000). Es können sich auch Angehörige, Bezugspersonen sowie Personen aus dem Lebensumfeld von Menschen in psychischen Krisen an den Krisendienst wenden. Bei Bedarf können mobile Einsatzteams zu den Hilfesuchenden vor Ort kommen. Es handelt sich dabei um ein in einem deutschen Flächenland einmaliges Hilfeangebot, mit dem wir bundesweit Maßstäbe setzen!
Einen wichtigen Bestandteil in der Unterstützung von psychisch erkrankten Menschen und deren Angehörige stellen die Unterstützungsangebote der organisierten psychiatrischen Selbsthilfe dar. Holetschek betonte: „Die psychiatrische Selbsthilfe leistet schon lange einen essentiellen Beitrag für Menschen mit psychischem Hilfebedarf und für deren Angehörige. Sie sind ein Anker in stürmischen Zeiten. Um ihre Arbeit entsprechend zu würdigen, haben wir in Bayern im Bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz erstmalig gesetzlich verankert, dass die organisierte Selbsthilfe auch an der Versorgungsplanung und der Weiterentwicklung psychiatrischer Therapiekonzepte beteiligt wird.“
Weitere aktuelle Informationen zu Hilfeangeboten, Projekten und Kampagnen sowie Tipps rund um die seelische Gesundheit können der Webseite des StMGP entnommen werden (https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/psychische-gesundheit/ sowie https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/psychisch-gesund/).
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