Holetschek wirbt für sensiblen Umgang mit Menschen mit Demenz – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister zum Start der ökumenischen „Woche für das Leben“ 2022 am 30.4.
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat zum morgigen Start der ökumenischen Woche für das Leben 2022 für einen offenen und sensiblen Umgang mit Menschen mit Demenz geworben. Der Minister sagte am Freitag in München: „Die meisten Menschen möchten möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung und als Teil der Gesellschaft leben – das gilt auch für Menschen mit Demenz. Deshalb ist es wichtig, dass sie aktiv am sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Leben teilnehmen können.“
Holetschek ergänzte: „Dafür braucht es ein Miteinander. Es ist mir deshalb ein wichtiges Anliegen, alle Bürgerinnen und Bürger über Demenz und die Unterstützungsbedarfe zu informieren. Denn die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Familien hängt maßgeblich von einem informierten und toleranten Umfeld ab.“
Die Woche für das Leben ist eine Aktionswoche der evangelischen und katholischen Kirche. Sie widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Mittendrin. Leben mit Demenz“ und findet deutschlandweit vom 30. April bis zum 7. Mai 2022 statt.
Holetschek nimmt am 3. Mai in München am Podiums-Gespräch „Was soll der Schlüssel im Kühlschrank? Wenn Angehörige dement werden.“ teil. Die Veranstaltung wird vom Kirchenkreis München und Oberbayern gemeinsam mit der Erzdiözese München und Freising in der Evangelischen Stadtakademie München durchgeführt.
Holetschek unterstrich am Freitag: „Bayern hat 2013 als eines der ersten Bundesländer auf die Herausforderungen für Menschen mit Demenz reagiert und eine ressortübergreifende Strategie entwickelt – die Bayerische Demenzstrategie. Wir konnten damit in Bayern in den letzten Jahren die Lebensbedingungen, die Lebensqualität und die medizinische und pflegerische Versorgung für die Betroffenen entscheidend verbessern. Die Nationale Demenzstrategie wurde erst 2020 herausgegeben.“
Der Minister ergänzte: „Im Jahr 2020 ist es mit der Gründung des Bayerischen Demenzpakts gelungen, weitere wichtige Akteurinnen und Akteure zur Mitwirkung an einer demenzfreundlichen Gesellschaft zu gewinnen und damit die Umsetzung der Bayerischen Demenzstrategie auf eine noch breitere Basis zu stellen. Neben den bayerischen Staatsministerien sind nun auch Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, Kirchen, Zivilgesellschaft, Kassen, Kammern, privaten Trägern, Wohlfahrts- und Betroffenenverbänden wichtige Partnerinnen und Partner des Bayerischen Demenzpakts. Gemeinsam mit rund 50 Mitgliedern des Bayerischen Demenzpakts wird aktuell die Bayerische Demenzstrategie weiterentwickelt.“
Leitziele der Bayerischen Demenzstrategie sind u. a. der Bewusstseinswandel in der Gesellschaft im Umgang mit dem Thema Demenz sowie die Wahrung der Selbstbestimmung und Würde der Betroffenen in allen Phasen der Erkrankung.
Der Minister betonte: „Mir ist sehr bewusst, dass viele Menschen mit Demenz von ihren Angehörigen betreut und gepflegt werden. Die pflegenden Angehörigen leisten immens viel und sind dabei einer hohen physischen und psychischen Belastung ausgesetzt. Wir setzen uns im Freistaat daher auch für eine Vielzahl von Beratungs- und Unterstützungsangeboten für pflegende Angehörige ein – darunter die Fachstellen für pflegende Angehörige, Pflegestützpunkte und Angebote zur Unterstützung im Alltag.“
Holetschek fügte hinzu: „Klar ist: In Bayern nimmt die älter werdende Bevölkerung kontinuierlich zu – und damit auch die Zahl der von Demenz betroffenen Menschen. Im Freistaat leben derzeit über 240.000 Menschen mit Demenz. Und wir gehen bis ins Jahr 2030 von einem Anstieg auf 300.000 bayerischen Bürgerinnen und Bürgern mit Demenz aus.“
Der Minister ergänzte: „Wir müssen daher nach wie vor alles dafür tun, Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen ein Leben mitten in der Gesellschaft zu ermöglichen. Ich freue mich deshalb auch, dass die Kirchen im Bayerischen Demenzpakt aktiv mitwirken und sich viele Kirchengemeinden auf den Weg machen für Menschen und deren Familien geeignete integrative Formate zu entwickeln. Das bedeutet für viele Bürgerinnen und Bürger ein Stück Lebensqualität, gelebte Teilhabe und auch spirituell-religiöse Unterstützung in einer oftmals sehr herausfordernden Lebensphase.“
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