Kaniber und Glauber: Nordbayerns wertvollstes Moor gemeinsam schützen / Erste Maßnahmen im Schwarzen Moor starten noch heuer
(23. Juni 2023) München – Das Bayerische Umweltministerium und das Bayerische Forstministerium setzen sich gemeinsam dafür ein, dass das Schwarze Moor in der Rhön ein intaktes Moor bleibt. Bei einem Ortstermin mit allen regionalen Akteuren wurden jetzt die nächsten Schritte zu seiner Stabilisierung festgelegt. Erste wirksame Maßnahmen an vorhandenen Grabenstrukturen beginnen noch heuer. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und Forstministerin Michaela Kaniber begrüßten dazu heute in München die Ergebnisse und sagten ihre volle Unterstützung zu: „Das Schwarze Moor ist Frankens wertvollstes Moor für Klima- und Naturschutz, Heimat und Tourismus. Dieses einzigartige Naturphänomen leidet jedoch zunehmend unter Wassermangel. Wir haben nun ein klares Signal von allen Beteiligten vor Ort, wie und wann der Erhalt des Schwarzen Moores unverzüglich gemeinsam angepackt wird.“
Auf Einladung des Umwelt- und des Forstministeriums trafen sich kürzlich Vertreter der regionalen Fachbehörden, der Bayerischen Staatsforsten, der örtlichen Gebietsbetreuer, des Naturparks und des Biosphärenreservats sowie der Stadt Fladungen und der Gemeinde Hausen vor Ort. Die Fachleute vereinbarten eine enge Zusammenarbeit von Umwelt- und Forstverwaltung mit allen Akteuren. Ein konkreter Ansatzpunkt ist, dass Niederschlagswasser künftig besser ins Moor beziehungsweise in dessen Randbereiche gelangen kann. Hierzu wird ab Sommer 2023 eine genaue Analyse des Mooreinzugsgebiets, einschließlich der Straßen und ihrer Gräben, vorgenommen. Noch in diesem Sommer werden Voraussetzungen geschaffen, um Niederschlagswasser aus den tiefen Begleitgräben der Hochrhönstraße in Richtung des Moores umzuleiten. Im Moor selbst werden, ebenfalls im Sommer, vorhandene Verbauungen überprüft und soweit erforderlich weitere Verwallungen in die randlichen Gräben eingebracht. Auch unscheinbare, bereits verfüllte und verwachsene Gräben an allen Seiten des Moores werden mit Unterstützung der Wasserwirtschaft nochmals genau in Augenschein genommen. Durch die angestrebte Stabilisierung des Moorwasserhaushaltes soll die Gehölzbedeckung in der offenen Moorweite nachlassen. Gelingt die Moorvernässung, kann auch der Torfzersatz gestoppt und im Idealfall das Torfmooswachstum wieder angeregt werden sowie das einzigartige Moorerlebnis mit seinen Einblicken in die Tiefe der Hochmoorweite erhalten bleiben. Vorgreifende Maßnahmen zur Freihaltung einer Sichtachse vom Moorsteg zur Moormitte wurden bereits festgelegt und sollen im Spätherbst umgesetzt werden.
Weiterhin planen die Bayerischen Staatsforsten und die Forstverwaltung in Zusammenarbeit mit den Kommunen flankierend den Umbau benachbarter Fichtenbestände östlich des Schwarzen Moors an der Hochrhönstraße. Auch diese Maßnahme soll der Wasserbilanz im Randbereich des Moores zugutekommen.
Ausgangspunkt der Besprechung war das 2022 erstellte Gutachten der beiden nationalen Moor-Experten Kaule und Succow. Auf dieser Basis haben die Staatsministerien Maßnahmen für den zwischenzeitlich abgeschlossenen Managementplan für das FFH-Gebiet Hohe Bayerische Rhön vereinbart. Die Gutachter haben in ihrer Stellungnahme eine gründliche hydrologische Betrachtung durch ein spezialisiertes Planungsbüro als Grundlage für die Planung und Umsetzung wirksamer Maßnahmen zur Stabilisierung des Moorwasserhaushalts als notwendig erachtet. Inzwischen ist die öffentliche Ausschreibung des vertiefenden hydrologischen sowie des vegetationskundlichen Gutachtens durch das Landesamt für Umwelt erfolgt. Darauf sollen dann weitere Folgemaßnahmen zum Schutz des Schwarzen Moors aufbauen. Die Ergebnisse werden Ende 2024 vorliegen.
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