„Knapp 2 Millionen Euro Finanzspritze für Rettung von St. Ignatius in Landshut“ – Kunststaatssekretär Bernd Sibler gibt Bereitstellung von Mitteln aus Entschädigungsfonds für Instandsetzung der ehemaligen Jesuitenkirche bekannt
MÜNCHEN/LANDSHUT. „Für die Instandsetzung der ehemaligen Jesuitenkirche St. Ignatius in Landshut können wir aus dem Entschädigungsfonds für die Denkmalpflege 1.849.500 Euro bereitstellen“, gab der bayerische Kunststaatssekretär Bernd Sibler heute in München bekannt. Die Jesuitenkirche St. Ignatius gilt als wichtiges Beispiel für den sog. Jesuitenstil am Übergang von der Renaissance zum Frühbarock. „Ich freue mich sehr, dass wir durch diese Finanzspritze von knapp zwei Millionen Euro einen wichtigen Beitrag zur Rettung und zum Erhalt dieses bedeutenden Baudenkmals leisten können“, betonte Staatssekretär Sibler.
Die geplante Instandsetzungsmaßnahme dient dazu, eine akute Substanzgefährdung des Baudenkmals zu beseitigen. Die Fundamente der Kirche liegen auf einem Rost aus Erlenstämmen. Da der Grundwasserspiegel in neuerer Zeit dauerhaft unter dem Horizont des Rostes liegt, schreitet die Zerstörung der Pfähle durch Fäulnis rasch voran. Es sind stete Bauwerksbewegungen und signifikante Formveränderungen zu beobachten, der Kirchenbau zeigt erhebliche Risse, die Bewegungen des Bauwerks haben bereits zum Absturz von Stuckteilen geführt. Am Dach sind durch Lastverschiebungen große Deformationen und Überbelastungen eingetreten, nahezu alle Dachfußpunkte sind durch eingedrungene Feuchtigkeit und nachfolgenden Pilzbefall zerstört. Die Kirche ist derzeit für den Publikumsverkehr gesperrt. Schwerpunkte der Sanierung werden eine Nachgründung sowie die Sicherung und Instandsetzung des Dachtragwerks, der Gewölbe und des Innenraums sein.
Die dem heiligen Ignatius geweihte ehemalige Jesuitenkirche wurde unter Herzog Maximilian I. ab 1631 nach Plänen von Johannes Holl erbaut. Sie liegt städtebaulich prominent am südlichen Ende der Neustadt von Landshut. Die Kirche ist ein einschiffiger Bau mit Seitenkapellen am Langhaus. Der Chor ist nicht wie gewöhnlich nach Osten, sondern nach Westen orientiert. Der ursprünglich geplante Nordturm wurde nie weiter als bis unter den Dachansatz ausgeführt. Landshuts St. Ignatius steht unter dem Einfluss der älteren Jesuitenkirche St. Michael in München.
Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst verwaltet und vom Freistaat und den Kommunen getragen. Eigentümerin des Baudenkmals ist die Kath. Kirchenstiftung St. Ignaz in Landshut. Sie wird von der Kath. Kirchenstiftung St. Martin, Kirchgasse 232, 84028 Landshut verwaltungstechnisch vertreten.
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