Künstlerinnen Iris Böhnlein und Sophia Mainka sowie Komponisten Tom Smith und Jakob Stillmark erhalten Stipendium an Cité internationale des arts in Paris
Kunstminister Bernd Sibler gibt Stipendiatinnen und Stipendiaten für sechsmonatigen Aufenthalt in Frankreich bekannt: „In inspirierender Umgebung Zeit für die eigene Kunst und künstlerische Weiterentwicklung finden“
MÜNCHEN. Die Bildende Künstlerin Iris Böhnlein, die Bildhauerin Sophia Mainka und die Musiker Tom Smith und Jakob Stillmark erhalten in diesem Jahr ein sechsmonatiges Aufenthaltsstipendium an der Cité internationale des arts in Paris. Das gab Kunstminister Bernd Sibler heute in München bekannt: „Mit den Auslandsstipendien an der Cité international des arts möchten wir künstlerischen Nachwuchstalenten im Freistaat die Chance bieten, sich mit begabten Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt zu vernetzen, neue Sicht- und Arbeitsweisen kennenzulernen und sich kreativ auszuprobieren. In Paris sollen sie in inspirierender Umgebung Zeit finden für die eigene Kunst und künstlerische Weiterentwicklung. Ich gratuliere den Stipendiatinnen und Stipendiaten zu ihrem Stipendium und wünsche ihnen eine großartige und gewinnbringende Zeit!“ Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt nehmen am Programm „Artist in Residence“ an der Cité internationale des arts teil.
Jedes Jahr wird je zwei Künstlern in den beiden Sparten „Bildende Kunst“ und „Musik“ ein Stipendium an der Cité internationale des arts in Paris zuerkannt. Die zuständige Fachjury, die auch über die Vergabe der Bayerischen Kunstförderpreise entscheidet, schlägt die Stipendiatinnen und Stipendiaten vor.
Informationen zu den Stipendiatinnen und Stipendiaten an der Cité internationale des arts in Paris 2021:
Iris Böhnlein (Bildende Künstlerin)
Iris Böhnlein wurde 1993 in Forchheim geboren, lebt heute in Halbergmoos bei München. Sie hat von 2013 bis 2020 an der Akademie der Bildenden Künste München Fotografie studiert. Iris Böhnlein schafft Installationen, zeichnet und arbeitet mit Videos. Objekte werden zu dichten, die Fantasie anregenden Skulpturenensembles arrangiert, die Erinnerungen aus der Kindheit zu provozieren vermögen. In ihren Videoarbeiten spiegelt sie wiederum nicht selten einen überaus sinnlichen wie spielerischen Umgang mit der Natur, dem eine besondere eigene künstlerische Haltung innewohnt. Besonders beeindruckt hat die Jury die feine und innovative Präsentation der vorgestellten Arbeiten zur Jurysitzung in einer pointierten Inszenierung.
Sophia Mainka (Bildhauerin)
Sophia Mainka, geboren 1990 in München, lebt und arbeitet in München. Sie hat von 2012 bis 2020 ein Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München absolviert. Von 2011 bis 2012 studierte sie zudem Philosophie und Literaturwissenschaften an der LMU München. Zu ihrer Arbeit gehören sowohl die Beschäftigung mit philosophischen Diskursen und aktuellen gesellschaftlichen Strömungen und Trends, wie auch die künstlerische Forschung und Produktion. Dieser Prozess mündet meist in raumgreifenden, begehbaren Installationen. In ihren Videoarbeiten entführt sie in fiktive, surreal anmutende Welten, denen ein überaus sinnlicher Umgang mit Materialien und Oberflächen eigen ist. Sie arbeitet mit einer Vielzahl von Materialien und Medien, die sowohl Analyse einer mittelständischen Ästhetik sind, als auch visionärer Ausdruck einer Auseinandersetzung mit Skulptur. Die Jury würdigte die interessante, eigene bildhauerische Sprache der Künstlerin und sah insbesondere in der Vorstellung der jüngsten Arbeit eine Entwicklungslinie, die gefördert muss.
Tom Smith (Komponist, Pianist)
Tom Smith, geboren 1988, ist Komponist, Pianist und Performer. Er studierte Klavier an der Universität von Cambridge UK. Nach zwei Jahren in Rom studierte er Komposition an der Hochschule für Musik und Theater München. 2014 hat er das Ensemble für Neue Musik „Breakout Ensemble“ mitbegründet, das mehrere Projekte und Konzerte in München bis 2017 realisiert hat. Als Komponist wirkte er an diversen Theatern, u. a. der Staatsoper Stuttgart, dem Badischen Staatstheater, dem Mecklenburgischen Staatstheater, den Münchner Kammerspielen, dem Staatstheater Braunschweig und dem Theater der Jungen Welt, Leipzig. Als Performer wirkt er in Konzerthallen und Theatern regelmäßig mit – u.a. als Tenor, Pianist, Organist. Als Pianist gibt er Solo-Recitals sowie Auftritte als Duo-Partner und Pianist bei Kammermusikkonzerten und Liederabenden.
Nach Einschätzung der Jury handelt es sich bei Tom Smith um ein bemerkenswertes Nachwuchstalent. Seine Musik recherchiere in allen Genres und Formen, vor allem die performativen und interaktiven Aspekte des Musizierens. Dies finde auch in seiner theatralischen Arbeit großen Ausdruck.
Jakob Stillmark (Komponist)
Jakob Stillmark, geboren 1994, begann schon frühzeitig seine musikalische Ausbildung mit dem Klavierspiel. In den Jahren 2013 bis 2019 studierte er Komposition an der Münchner Musikhochschule und nahm an internationalen Meisterkursen teil. Seine Werke wurden unter anderem in der Reihe „Junge Solisten“, „hartmann 21“, bei der Münchener Biennale, in den Münchner Kammerspielen, in Shanghai und am Staatstheater Darmstadt aufgeführt.
Die Jury merkte an, dass Jakob Stillmark ein spannender junger Komponist ist, der intensiv künstlerisch forscht und dabei eindrückliche Werke entwickelt. Gleichzeitig sei er ein sehr reflektierter Künstler, der sich auf einem hohen intellektuellen Niveau bewege.
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