Kultusministerium richtet am 28. November in München zeitgeschichtliche Veranstaltung aus – „Erinnern – erklären – gestalten“
MÜNCHEN. 2017 lädt nicht nur dazu ein, sich anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Verbreitung der 95 Thesen Martin Luthers mit der Frage der konfessionellen Geschichte und den damit verbundenen Folgen eingehend zu befassen. Von großer Bedeutung stellt sich auch das Jahr 1917, also vor 100 Jahren, für die deutsche, europäische und Weltgeschichte dar: Der Erste Weltkrieg – ein in den Folgen grausames Ergebnis einer Politik der „Schlafwandler“ (Christopher Clark) – wird heute als Beginn einer Epoche der „Zivilisationsbrüche, Ideologien und des Kampfes zwischen Demokratie und Diktatur“ (Peter März) unterschiedlicher Ausformungen gedeutet. Untrennbar mit dem Jahr 1917 verbunden sind der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg und damit eine ganz neue Dimension weltgeschichtlichen Handelns sowie die Februar- und Oktoberrevolution in Russland, die letztlich den Kommunismus in Russland zum Durchbruch brachte und die Sowjetunion zur totalitären Weltmacht mit imperialen Ansprüchen machte.
Die zentralen Ereignisse dieses Jahrhunderts – der Zeitgeschichte – mit dem Faschismus als Absage an Aufklärung und Moderne und dem Nationalsozialismus als Ort singulärer Zivilisationsbrüche, mit der Teilung Deutschlands und dem Kalten Krieg als besondere Form der Auseinandersetzung zwischen Demokratie und kommunistischer Herrschaft, dem vermeintlichen Ende der Blöcke und der deutschen Wiedervereinigung 1989/1990, mit der Globalisierung und ihren Folgen nimmt das Bayerische Kultusministerium in den Blick. Die Veranstaltung findet am 28. November ab 16 Uhr im Bayerischen Kultusministerium, Salvatorstr. 2 (Raum 1120), 80333 München statt.
Die Veranstaltung steht ganz im Geschichtsverständnis von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, der darin nämlich Weg und Chancen sieht und eröffnen will, „dass Menschen über ihr Dasein nachdenken, ihre Identität suchen und ein Stück weit finden“. Dazu muss man historische Forschung möglich machen, Ergebnisse historischer Forschung in Schulen, Hochschulen, aber auch Kultureinrichtungen im weitesten Sinne bekannt machen – und zwar nicht positivistisch-wertfrei, sondern auch als Orientierung für das eigene Leben und das gesellschaftliche Handeln. In einem Beitrag einer Festschrift für einen Landeshistoriker wurde das Anliegen von Minister Spaenle so formuliert „Erinnern – erklären – gestalten“.
Zum Ablauf der Veranstaltung am 28. November ab 16 Uhr:
Begrüßung Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle, MdL
Prof. Dr. Manfred Görtemaker (Universität Potsdam):
1917/2017 – Welthistorische Erfahrungen und Maßstäbe
Prof. Dr. Elke Seefried (Institut für Zeitgeschichte, München/Berlin, Universität Augsburg):
Zeitgeschichtliche Perspektiven des wiedervereinigten Deutschlands
Prof. Dr. Ferdinand Kramer (Institut für Bayerische Geschichte, LMU München):
Zeitgeschichte und Landesgeschichte
Abschließendes Panel 1917–2017. Erfahrungen und Maßstäbe im Blick auf das zurückliegende Jahrhundert
mit Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle, MdL, Prof. Dr. Elke Seefried, Prof. Dr. Manfred Görtemaker, Prof. Dr. Ferdinand Kramer, Dr. Gundula Bavendamm (Leiterin der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung)
Moderation der Tagung:
Dr. Michael Mayer (Akademie für politische Bildung Tutzing)
Um Anmeldung zur Berichterstattung wird bis 27. November gebeten.
Dr. Ludwig Unger, Tel. 089-21862105
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