Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle gibt Preisträger des „Bayerischen Kunstförderpreises 2017“ in der Sparte „Bildende Kunst“ bekannt
„Bayerischer Kunstförderpreis würdigt Leistungen von jungen Menschen mit außergewöhnlicher künstlerischer Begabung“
MÜNCHEN. Bayerns Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle hat heute in München die bayerischen Kunstförderpreisträger 2017 in der Sparte „Bildende Kunst“ bekannt gegeben. Die mit je 6.000 Euro dotierten Preise gehen an: Florian Berner, Andreas Chwatal, Michael Seidner, Johannes Tassilo Walter sowie Christoph Weißhaar. Minister Spaenle gratulierte den Preisträgern: „Der Bayerische Kunstförderpreis ist eine Auszeichnung, die herausragende Leistungen von jungen Menschen mit außergewöhnlicher künstlerischer Begabung würdigt. Sie ist zugleich Anerkennung für das bisherige künstlerische Wirken der jungen Künstler wie auch Ansporn für ihr künftiges Schaffen.“
Informationen zu den einzelnen Preisträgerinnen und Preisträgern der Sparte „Bildende Kunst“ für den „Bayerischen Kunstförderpreis 2017“:
Der 1987 in München geborene Florentin Berner konstruiert aus an sich wertlosen Materialien mit einfachen Mitteln geheimnisvolle Wesen. Spinnengewebartige Strukturen aus Schnüren ziehen sich durch den Raum, winzige Motoren bewegen auf kaum nachvollziehbare Weise kleine Skulpturen. So entsteht um Florentin Berner herum eine geheimnisbergende, verschlüsselte Welt der Illusion, die den Betrachter einlädt, in seine Wunderkammer einzutreten, wie die Jury befindet. Mit seiner Arbeitsauswahl für die Bewerbung zum Förderpreis überzeugte Berner die Jury mit einer hinreißenden Präsentation im Kleinen.
Andreas Chwatal, geb. 1982 in Regensburg, entwickelt seine Ideen primär in der Zeichnung. Zumeist in Tusche auf Papier gemalt, entstehen technisch beeindruckende Arbeiten in kleinen bis monumentalen Bildformaten, die in ihrer Weiterentwicklung als Skulpturen oder Installationen oftmals auch den architektonischen Raum ausfüllen. Die Jury hob die ungewöhnliche Präsenz und Wiedererkennbarkeit der Arbeiten Chwatals, ihre technisch meisterhafte Umsetzung und in der Komplexität ihrer Bildinhalte das Gespür für die Faszinationssehnsucht des Betrachters hervor.
Michael Seidner, Jahrgang 1985, in Nürnberg lebend, lässt sich als Archäologe seiner eigenen Malerei beschreiben. Immer wieder tritt er in eine intensive Auseinandersetzung mit seiner vorangegangenen Bildproduktion: Kratzend, schabend und schleifend legt Seidner Farbschicht für Farbschicht die Sedimente seiner ungegenständlichen Malereien frei, um so neue Formen entstehen zu lassen. Trotz dieser intensiven physischen Auseinandersetzung mit dem Material geht es Michael Seidner zugleich um eine maximal intensive und emotionale Bildwirkung. An Michael Seidners Werk schätzte die Jury die geheimnisvoll schillernde Aufgeladenheit seiner Malerei, in der sich eine sehr singuläre und kompromisslose künstlerische Haltung widerspiegele.
Johannes Tassilo Walter, Jahrgang 1982, lebt und arbeitet in München. Den Künstler interessiert insbesondere, wie der Umgang mit Fläche, Farbe, Linie und Ornament im digitalen Zeitalter eine zeitgenössische Fortführung erfahren kann. Dabei lässt er sich vom Prinzip der Wiederholung leiten und seiner Erfahrung, dass derselbe Versuch mit anderen Materialien und Mitteln neue bildnerische Ergebnisse zustande bringt. Die Jury bezeichnete ihn als Malerei-Erforscher: Der Künstler verschreibe sich weder einer wiedererkennbaren Handschrift noch einem Stilprinzip und lege sich auch auf keine Technik fest, sondern verfolge ein experimentelles, ins 21. Jahrhundert erweitertes Verständnis der Malerei.
Der diesjährige Spezialpreis „Schmuck und Gerät“ geht an den 1980 geborenen, in Nürnberg lebenden Künstler Christoph Weißhaar. Christoph Weißhaars Werk leistet laut Jury einen relevanten zeitgenössischen Beitrag in der aktuellen Diskussion zwischen Handwerk und Technik. Es verbinde auf beeindruckende Weise traditionelles Denken und Tun mit Experiment und Zukünftigem. Weißhaar betreibe eine intelligente Auseinandersetzung mit Arbeits- und Herstellungsprozessen: Sein außergewöhnlich großes Repertoire an Techniken verbunden mit einem feinen und humorvollen Gespür für Form und Gestalt der Dinge hält die Jury für zukunftsweisend.
Der Bayerische Kunstförderpreis
Der Bayerische Kunstförderpreis wird jährlich in den vier Sparten „Bildende Kunst“, „Darstellende Kunst“, „Musik und Tanz“ sowie „Literatur“ vergeben. Die Preisträger müssen ihre Ausbildung abgeschlossen haben, in Bayern leben, hier ihren Schaffensmittelpunkt haben und dürfen höchstens 40 Jahre alt sein. Voraussetzung ist zudem, dass sie über eine außergewöhnliche künstlerische Begabung verfügen und auf herausragende Leistungen verweisen können. Die Preise werden vom Bayerischen Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst auf Vorschlag von Fachjurys vergeben. Die Preisverleihung erfolgt am 15. November durch Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle in der Hochschule für Fernsehen und Film München.
Für Ihre Berichterstattung vermitteln wir gerne den Kontakt zu den Preisträgern.
Andreas Ofenbeck, Sprecher, 089 2186-2108
-
BAYERN | DIREKT:
Wir beantworten Ihre Anliegen gerne – telefonisch unter
089 12 22 20*oder per E-Mail an
direkt@bayern.deoder über das Kontaktformular
Montag bis Donnerstag von 08:00 bis 18:00 Uhr und Freitag von 08:00 bis 16:00 Uhr.