Piazolo: "Verlieren eine charismatische Persönlichkeit, die mit viel Herzblut die Bildungslandschaft prägte"
Kultusministerium trauert um den ehemaligen langjährigen Kultusminister Hans Zehetmair
MÜNCHEN. Mit Hans Zehetmair verliert Bayern einen der profiliertesten Bildungspolitiker, der auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. „Das Kultusministerium trauert um den ehemaligen langjährigen Kultusminister Hans Zehetmair. Er war eine charismatische Persönlichkeit und hat die Bildungslandschaft Bayerns Ende der 80er Jahre und in den 90er Jahren nachhaltig geprägt. Sogar überparteilich war er sehr anerkannt“, sagt Kultusminister Michael Piazolo zum Tod von Hans Zehetmair, der am 27. November im Alter von 86 Jahren gestorben ist.
Geboren wurde Zehetmair 1936 in Langengeisling bei Erding im Nordosten von München. Zehn Jahre lang war er dann als Gymnasiallehrer im benachbarten Freising tätig, bevor er 1974 erstmals in den Landtag einzog. 1986 wurde er Staatsminister für Unterricht und Kultus, 1989 auch für Wissenschaft und Kunst. Unter seiner Leitung wurden 1990 beide Ministerien zusammengelegt. Insgesamt 17 Jahre lang hatte er Ministerämter inne und war dabei auch fünf Jahre lang Stellvertreter des Ministerpräsidenten Edmund Stoibers.
Zudem war Zehetmair von 2004 bis 2014 Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung und ebenfalls ab 2004 zwölf Jahre lang Vorsitzender des Rates für deutsche Rechtschreibung. „Die korrekte Rechtschreibung lag ihm am Herzen. Mit seinem diplomatischen Geschick begleitete er diesen Prozess mit Augenmaß und Expertise. Außerdem war ihm die Umwelt- und Medienerziehung in den Schulen sehr wichtig. Durch ihn nahm Bayern hier eine Vorreiterrolle ein“, betont Piazolo. Zehetmair wurde unter anderem mit dem Großes Bundesverdienstkreuz und dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.
„Wer ihn kennengelernt hat, weiß: Hans Zehetmair hat mit seinem feinen Humor, seinem großen Sachverstand und seiner zugewandten Art die Bildungspolitik im Freistaat gestaltet und eine ganze Schülergeneration geprägt. Er war ein Kultusminister, der mit viel Herzblut und Leidenschaft für die Bildungspolitik eintrat – auch in seiner späteren Funktion als stellvertretender Ministerpräsident. Außerdem war er ein sehr nahbarer Politiker – ein echter Volksvertreter. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. In Gedanken sind wir bei seiner Familie“, würdigt Piazolo den ehemaligen Kultusminister.
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