Sozialministerin Müller: "Die bundesweite Verteilung der jungen Menschen hat sich bewährt – wir entlasten unsere Kommunen erheblich" – Bilanz zur Versorgung unbegleiteter Minderjähriger
Derzeit betreuen Bayerns Kommunen etwa 10.200 unbegleitete Minderjährige und junge Volljährige in der Kinder- und Jugendhilfe. Kamen im Jahr 2015 noch rund 16.800 junge Menschen ohne ihre Eltern oder Familienangehörige in Bayern an, sanken die Neuzugänge im Jahr 2016 auf rund 5.000. Bayerns Sozialministerin Emilia Müller zog dazu heute in München Bilanz: „Die bayerische Kinder- und Jugendhilfe hat bei der Unterbringung und Versorgung der unbegleiteten Minderjährigen einen gewaltigen Kraftakt geleistet. Mit der von Bayern im November 2015 angestoßenen bundesweiten Verteilung der unbegleiteten Kinder und Jugendlichen haben wir bis zum Ende dieses Jahres eine deutliche Entspannung erreicht. Damit konnten wir unsere Kommunen erheblich entlasten.“
Bayern hatte Ende 2015 mit rund 15.000 ausländischen Kindern und Jugendlichen seine Versorgungsquote nach dem Königsteiner Schlüssel noch weit übererfüllt. Vielerorts waren die Unterbringungs- und Versorgungskapazitäten der Jugendhilfe ausgeschöpft. Die bundesweite Verteilung der unbegleiteten Minderjährigen und auch die im Jahr 2016 sinkenden Zugangszahlen haben zur Entlastung beigetragen. Die Ministerin: „Innerhalb eines Jahres konnten wir die Übererfüllung der Versorgungsquote schrittweise reduzieren. Seit 1. November 2015 haben wir bereits rund 6.000 neu angekommene Kinder und Jugendliche nach ihrer vorläufigen Inobhutnahme und gesundheitlichen Untersuchung zur Verteilung in andere Bundesländer angemeldet.“ Die bundesweite Verteilung ist auch aus Sicht des Kindeswohls die richtige Entscheidung. In 2015 aus der Not heraus geschaffene Übergangslösungen in der Unterbringung gehören nun der Vergangenheit an.
„Jetzt müssen wir uns gemeinsam mit Nachdruck der nicht leichten Integrationsaufgabe widmen. Dazu gehört nicht nur, die jungen Menschen beim Erlernen unserer Sprache und auf ihrem Weg zu einem selbstständigen und eigenverantwortlichen Leben zu unterstützen. Auch die Ausbildungs- und Arbeitsförderung sowie die Wohnungsvermittlung sind hier gefragt. Ich bin jedoch sicher, dass wir auch dies gut meistern werden“, so Müller abschließend.
Bundesweit werden derzeit rund 63.800 unbegleitete minderjährige Ausländer und junge Volljährige versorgt.
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