Österreichischer Energieversorger Verbund tritt Bayerischem Wasserstoffbündnis bei
MÜNCHEN / NÜRNBERG / WIEN Bayerns Wasserstoffbündnis wächst: Der österreichische Energiekonzern Verbund wird neuer Partner im Netzwerk. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat das Beitrittsabkommen im Rahmen seines Besuchs in Wien gemeinsam mit Verbund-CEO Dr. Michael Strugl unterzeichnet. Aiwanger: „Der Beitritt von Verbund zeigt die große Attraktivität des Bündnisses über unsere Landesgrenzen hinaus. Bayern und Österreich sind Vorreiter bei Wasserstoff. Unsere Länder haben dessen Schlüsselfunktion für die Klimaneutralität in Industrie und Mobilität früh erkannt. Dank bestehender Erdgasnetze und Speicher haben wir ideale Voraussetzung für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Österreich könnte dank seiner zentralen Lage im europäischen Erdgasnetz langfristig zum Wasserstoff-Hub werden. Das würde auch Bayerns Position stärken.“
Zentrales Thema des Bayerisch-Österreichischen Round Tables war auch die Wasserkraft. Verbund betreibt derzeit 13 Wasserkraftanlagen am bayerischen Inn und 8 Anlagen an den Grenzstrecken zwischen Inn und Donau. Die Gesamtleistung liegt bei fast 1.000 MW und rund 5,8 TWh/a. Aiwanger: „Bayern braucht die Versorgungssicherheit mit bezahlbarem Strom. Ich unterstütze deshalb das von Verbund geplante Pumpspeicherkraftwerk Riedl in Niederbayern mit seinen 300 MW Leistung. Je schneller dieses Projekt vorankommt, desto besser ist es für den Freistaat. Insgesamt wollen wir die Stromerzeugung durch Wasserkraft in Bayern langfristig um 1 TWh erhöhen. Ein Drittel dieses Ausbauzieles könnte der Verbund durch Modernisierungen und Neubauten beitragen.“
Dr. Michael Strugl: „Die heimische Produktion von grünem Wasserstoff bildet eine wichtige Basis für den Umbau der Energielandschaft. Um den mittel- bis langfristig erwarteten Bedarfshochlauf adäquat decken zu können, ist es erforderlich, zusätzlich zur heimischen Produktion von grünem Wasserstoff Routen zu entwickeln, über die grüner Wasserstoff in unsere Heimmärkte importiert werden kann. Hierzu gilt es, die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft entlang der gesamten Wertschöpfungskette auch mit Allianzen zu gestalten. Wir haben unseren Willen, grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten, heute mit unserem Beitritt zum Wasserstoffbündnis Bayern unterstrichen.“
Prof. Dr. Peter Wasserscheid, Co-Vorsitzender des Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) war ebenfalls in Wien mit vor Ort und begrüßt den Beitritt: „Der Verbund betreibt nicht nur eine große Anzahl bayerischer Wasserkraftwerke, sondern ist auch ein Vorreiter in Sachen Wasserstofftechnologien und Wasserstoffwirtschaft. Gemeinsam wollen wir entlang der Donau Wasserstoffwertschöpfungsketten aufbauen, um für Österreich und Bayern weitere Zugänge zu kostengünstigem grünen Wasserstoff zu erschließen.“ Das Wasserstoffbündnis Bayern wird vom H2.B koordiniert und umfasst derzeit über 240 Partner aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Verbänden.
Österreich ist für Bayern ein wichtiger Strom-Handelspartner. Im vergangenen Jahr importierten Bayern und Deutschland insgesamt 4,9 TWh Strom, 12 TWh wurden nach Österreich exportiert.
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