Symbol für Gegenreformation und Barock – Kultusminister Spaenle bewilligt 750.000 Euro Zuschuss für Instandsetzung des ehemaligen Kapuzinerklosters Neumarkt
MÜNCHEN/NEUMARKT. Mit einem Zuschuss in Höhe von 750.000 Euro unter-stützt das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst die Instandsetzung des ehemaligen Kapuzinerklosters in Neumarkt in der Oberpfalz. Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle bewilligte kürzlich die Mittel aus dem Entschädigungsfonds und betonte: „Das Kapuzinerkloster in Neumarkt hat eine ganz besondere Bedeutung: geschichtlich als Zeugnis der politischen Umwälzungen im 30-jährigen Krieg sowie der Gegenreformation und bauge-schichtlich als Zeugnis der Entwicklung des Barock.“
Durch die Instandsetzung soll vor allem die Substanz des Bauwerks sichergestellt werden, die zum jetzigen Zeitpunkt akut gefährdet ist: Das Mauerwerk ist teilweise durchfeuchtet. Dringender Handlungsbedarf besteht ebenso am Dachstuhl, der zahlreiche Schäden aufweist. Nach der Sanierung können die Gebäude wieder genutzt werden.
„Städtebaulich ist das Kapuzinerkloster interessant. Mit seiner Lage auf einer Anhöhe vor den Mauern der Stadt stellt es eine deutlich sichtbare Landmarke dar. Und in der Stadtgeschichte ist es ein Zeugnis für die Entwicklung Neumarkts“, begründet Spaenle den Zuschuss für das Sanierungsvorhaben.
An den Gesamtkosten in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro beteiligen sich Staat und Kommunen durch die Leistungen aus dem Entschädigungsfonds, außerdem die Evangelisch-Lutherische Landeskirche, der Landkreis Neumarkt, der Bezirk Oberpfalz, die Bayerische Landesstiftung und die Deutsche Stiftung Denkmal-schutz. Rund ein Drittel der Gesamtkosten erbringt die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Neumarkt als Eigenanteil.
Das Kapuzinerkloster wurde 1627 im Zuge des Anschlusses der Oberpfalz an Bayern gegründet und aus den Steinen der Burg Wolfstein errichtet. Die Weihe der Kirche datiert auf das Jahr 1677. Das Kloster wurde 1803 säkularisiert, die Klostergebäude wurden verkauft. Die Kirche diente zeitweise als Scheune; später wurde in einem restaurierten Teil des Klosters eine Mädchenschule untergebracht. Obwohl die Klosteranlage immer wieder stark verändert wurde, ist die bau-historische Struktur immer noch deutlich erkennbar. Die evangelisch-lutherische Gemeinde nutzt die Kirche seit dem 19. Jahrhundert.
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