Viele Entscheidungen für Hochschulen, Wissenschaft und Kunst auf den Weg gebracht – Amtschef Dr. Adalbert Weiß tritt Ende Februar in den Ruhestand
MÜNCHEN. Ende Februar tritt Amtschef Dr. Adalbert Weiß in den Ruhestand. In den vergangenen vier Jahren hatte er die Fäden in der Wissenschaftsadministration in Bayern fest in der Hand – als Ministerialdirektor und Verwaltungsspitze. Sein Geschäftsbereich umfasste rund 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Hochschulen, Museen, Theatern, Orchestern und im Ministerium selbst sowie einem Finanzvolumen von 6,4 Milliarden Euro – unter der politischen Verantwortung von Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle.
Im Vorfeld zur Verabschiedung würdigte Minister Spaenle Ministerialdirektor Weiß: „Dr. Weiß hat in entscheidender Weise die Rahmenbedingungen für Wissenschaft und Forschung im Freistaat Bayern mitgestaltet. Er hat Bayern in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz hervorragend mit vertreten und gerade in den Verhandlungen zum Hochschulpakt zwischen Bund und Ländern erhebliches Verhandlungsgeschick bewiesen.“
Die Mechanismen der Wissenschafts- und Kunstpolitik kannte Dr. Weiß zum Zeitpunkt seiner Ernennung durch den damaligen Minister Dr. Wolfgang Heubisch zum Amtschef bereits bestens. Denn 1977 war der in einer kleinen Gemeinde im Ostallgäu, Lechbruck, aufgewachsene Adalbert Weiß als junger Regierungsrat in die Dienste des damals vereinten Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, Wissenschaft, Forschung und Kunst eingetreten. Zuvor hatte er sein Studium der Rechtswissenschaften, das Referendariat und eine einschlägige Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität München erfolgreich abgeschlossen.
Dabei hat er sich zunächst um Fragen des Hochschulrechts und studentischen Angelegenheiten gekümmert, bevor er seinen „Außendienst“ an der Technischen Universität München als Verwaltungsleiter des Sportzentrums ableistete. Nach seiner Rückkehr in die Ministerialverwaltung führte seine Karriereleiter rasch nach oben. Eine zentrale Station war dabei die Büroleitung von Staatsminister Wolfgang Wild. Der Kernphysiker und ehemalige Präsident der TU München war auf Adalbert Weiß bei dessen Außendienst an der TU aufmerksam geworden.
Weitere Schritte folgten: 1989 übernahm Adalbert Weiß die Leitung des Betreuungsreferats für die Technische Universität München im Wissenschaftsministerium. Unter Staatsminister Hans Zehetmair wurde er zum Ministerialdirigenten und Leiter der Abteilung Universitäten und Universitätsklinika befördert und übernahm 2006 die Funktion des Stellvertretenden Amtschefs des neu zugeschnittenen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Schon vorher bildete er eine besondere Vorliebe für Finanzfragen aus und war sich dabei wohl bewusst, dass die Finanzen die Grundlage auch für strategische Hochschul- und Kunstpolitik bildeten.
Die Aufgaben in seiner langjährigen Tätigkeit im Kultus- und Wissenschaftsministerium waren mehr als vielfältig und umfassten u.a.:
– die Mitgestaltung einer weitreichenden Hochschulautonomie,
– die Fortentwicklung der Profile der Universitäten auf der Grundlage der Ergebnisse der Mittelstraß-Kommission,
– die Vorbereitung der Hochschulen auf den doppelten Abiturientenjahrgang,
– die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen, z.B. die Vorbereitung der Exzellenzinitiative,
– die Weiterentwicklung der Universitätsklinika auf dem Weg zwischen Ausbildung und Forschung, Patientenversorgung und Wirtschaftlichkeit
– und auch die Mitgestaltung der gemeinsamen Finanzierung der Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen durch Bund und Länder
Dr. Weiß gehörte als Ständiger Vertreter von Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz und dem Wissenschaftsrat an. Er war Mitglied der Amtschefkonferenz der Kultusministerkonferenz und des Akkreditierungsrats. Er fungierte als Vorsitzender des Verwaltungsrats der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan, als Vorsitzender des Stiftungsrats des Instituts für Zeitgeschichte. Er war Mitglied des Kuratoriums des Deutschen Museums, des Kuratoriums des Deutschen Historischen Museums, des Strategierats der Hauses der Forschung, des Kuratoriums mehrerer Max-Planck-Institute und vertrat Bayern im Stiftungsrat Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Die Hochschulentwicklung war und ist ihm bis heute besonders wichtig. Dank seiner umfassenden Fachkenntnisse und seiner besonderen Zuwendung an die Hochschulen genießt er bei diesen ein sehr hohes Ansehen. Erst jüngst wurde er zum Ehrensenator der TU ernannt.
Seinen Musikvorlieben, nämlich für die Fab Four aus Liverpool, Simon and Garfunkel und Creedence Clearwater Revival, kann sich Adalbert Weiß im Ruhestand verstärkt widmen wie auch dem Bergwandern und der Reiselust. Thailand steht dabei weit oben auf der Agenda des Ehepaares Weiß.
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