Zweimal zweigleisiger Ausbau für Werdenfelsbahn
- Streckenabschnitte Uffing – Murnau und Eschenlohe – Oberau sollen zweigleisig werden
- Investitionen von rund 4 Millionen Euro für Vorplanung
- Fahrplan- und Infrastrukturstudie Werdenfels löst Freistaats-Initiative aus
Bayern stellt die Signale für einen noch umfangreicheren Bahnausbau auf der Werdenfelsbahn auf grün und will dort über 12 Kilometer zusätzliche Zweigleisigkeit umsetzen. „Wir werden die Deutsche Bahn mit den Planungen für gleich zwei zusätzliche zweigleisige Streckenabschnitte zwischen Weilheim und Garmisch-Partenkirchen beauftragen,“ kündigt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter an. Der bereits im vergangenen Jahr avisierte Ausbau zwischen Uffing und Murnau wird um das zweite Gleis zwischen Eschenlohe und Oberau ergänzt. Überzeugt hat den Minister hierbei das Ergebnis der jüngst fertiggestellten Fahrplan- und Infrastrukturstudie Werdenfels des Freistaats. Für die Vorplanungen der beiden Abschnitte will das bayerische Verkehrsministerium in der Summe rund 4 Millionen Euro in die Hand nehmen.
„Wir wollen München und Garmisch-Partenkirchen perspektivisch mit Expresszügen im Stundentakt in weniger als 70 Minuten auf der Schiene verbinden. Dafür braucht es zwingend diesen infrastrukturellen doppelten Aufschlag auf dieser Strecke. Wir gehen als Freistaat pragmatisch in Vorleistung, weil uns diese Verbindung zwischen der Metropole München und dem ländlichem Raum im Süden Oberbayerns ungemein wichtig ist und der Bund selbst seiner infrastrukturellen Aufgabe einfach nicht nachkommt“, betont der Minister. Neben einem verbesserten Fahrplankonzept sollen die zweigleisigen Streckenabschnitte auch die Betriebsqualität verbessern. Züge können sich in diesen Abschnitten künftig auf freier Strecke begegnen und müssen dort nicht mehr auf verspätete Gegenzüge warten. „Nachdem die kurz- und mittelfristigen Verbesserungen beim Zugverkehr im Werdenfels bereits auf den Weg gebracht worden sind, stellt der Freistaat nun die Weichen für das langfristige Zielkonzept“, stellt Bernreiter fest.
Der Ausbauabschnitt zwischen Uffing und Murnau ist 5,6 Kilometer lang. Gemeinsam mit dem bereits zweigleisigen Abschnitt zwischen Murnau und Hechendorf soll damit eine rund 9 Kilometer lange durchgehend zweigleisige Strecke entstehen. Für die Vorplanung dort rechnet der Freistaat mit Kosten von rund 1,5 Millionen Euro, der entsprechende Planungsvertrag soll bis zum Sommer 2023 unterzeichnet werden.
Der andere Ausbauabschnitt zwischen Eschenlohe und Oberau ist 6,5 Kilometer lang. Wegen der topografisch anspruchsvolleren Verhältnisse wird hier mit Kosten von rund 2,5 Millionen Euro für die Vorplanung gerechnet. Ein Vertragsabschluss soll noch in diesem Jahr erfolgen.
Der Bahnverkehr im Werdenfelsnetz wird somit in drei Schritten verbessert:
Schritt 1: Investitionsprogramm der DB Netz AG
Noch in diesem Jahr führt die DB mit Investitionen von über 100 Millionen Euro ein Investitionsprogramm für die Bahnstrecken im Werdenfels und im Oberland durch, um die dortige Bahninfrastruktur zu modernisieren und Mängel zu beseitigen. Weitere Informationen hierzu hat die DB in ihrer Pressmitteilung vom 17. März 2023 veröffentlicht: https://www.deutschebahn.com/de/presse/presse-regional/pr-muenchen-de/aktuell/presseinformationen/DB-setzt-Investitionsprogramm-fuers-Werdenfels-und-Oberland-fort-10442518
Schritt 2: Neuausschreibung ab Dezember 2027
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2027 hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) jüngst den Zugverkehr gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Tirol neu ausgeschrieben. Dabei sollen Optimierungsmöglichkeiten realisiert werden, die ohne Infrastrukturausbau umsetzbar sind. Wichtigste Verbesserungen sind ein umsteigefreier Stundentakt von München über Mittenwald nach Innsbruck und mehr Sitzplätze in den Zügen. Die BEG hat in ihrer Pressemitteilung vom 20. März 2023 über die Details der Neuvergabe informiert: https://beg.bahnland-bayern.de/de/pressemitteilungen/bayerische-eisenbahngesellschaft-schreibt-regionalverkehr-im-werdenfels-netz-neu-aus
Schritt 3: Schneller und häufiger von München nach Garmisch-Partenkirchen
Langfristig möchte der Freistaat ein neues Fahrplankonzept zwischen München und Garmisch-Partenkirchen einführen. Stündlich sollen dann sowohl eine Regionalbahn mit allen Unterwegshalten als auch ein Regionalexpress mit Halten nur in München-Pasing, Weilheim und Murnau verkehren.
Die Grundlagen für die Schritte 2 und 3 hatte die Fahrplan- und Infrastrukturstudie Werdenfels ermittelt, welche die BEG von der Rail Management Consultants International GmbH und der Ingenieurgesellschaft für Verkehrs- und Eisenbahnwesen mbH erstellen ließ. Der erst kürzlich fertiggestellte Ergebnisbericht ist auf der Internetseite der BEG abrufbar unter https://beg.bahnland-bayern.de/de/medien/themen/fahrplan-und-infrastrukturstudie-werdenfels
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