„Immaterielle Schätze der eigenen Heimat dokumentieren und bewahren“
MÜNCHEN. Vom Zwiefachen als typisch bayerische Musikgattung über das Spitzenklöppeln im Oberpfälzer Wald bis hin zum Wunsiedler Brunnenfest und den Passionsspielen in Oberammergau: In das Bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes werden lebendige Traditionen und Bräuche wie Musik, Tanz, Bräuche, Feste und Handwerkstechniken aufgenommen, die das Alltagsleben in Bayern in ganz besonderer Weise mitprägen und Identität und ein kulturelles Zusammengehörigkeitsgefühl stiften. Derzeit enthält es 23 Eintragungen, Bewerbungen um eine Aufnahme sind heuer noch bis zum 30. Oktober möglich. Bayerns Bildungs- und Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle erklärt: „Unser immaterielles Kulturerbe lebt von den Menschen, die durch ihr Engagement und ihren Enthusiasmus Traditionen mit Leben füllen, sie von Generation zu Generation weitergeben und so ihren Erhalt garantieren. Diesen Einsatz möchten wir gerne würdigen. Zur Halbzeit der aktuellen Bewerbungsrunde für das immaterielle Kulturerbe können wir bereits eine positive Zwischenbilanz ziehen, denn das Interesse ist auch in diesem Jahr groß. Weitere Bewerbungen sind aber ausdrücklich willkommen!“
Beratungsstelle „Immaterielles Kulturerbe Bayern“ bietet Unterstützung
Die Aufnahme in das Bayerische Landesverzeichnis und das bundesweite Verzeichnis können Gruppen und Gemeinschaften direkt beim Bayerischen Bildungs- und Wissenschaftsministerium für ihre Traditionen und Bräuche beantragen. Unterstützung finden Interessierte bei der eigens eingerichteten Beratungsstelle „Immaterielles Kulturerbe Bayern“ am Institut für Volkskunde bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. „In einer immer stärker vernetzten Welt und angesichts der fortschreitenden Internationalisierung verkörpern gerade Traditionen und Bräuche unsere bayerische Identität und stärken den sozialen Zusammenhalt. Vor diesem Hintergrund ist es eine gesellschaftliche Aufgabe, sich der immateriellen Schätze der eigenen Heimat bewusst zu werden und diese zu dokumentieren und zu bewahren. Diese Aufgabe unterstützen wir mit dem Landesverzeichnis“, so der Minister.
Die Verzeichnisse sind Teil der Umsetzung des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes, das 2013 in Deutschland in Kraft getreten ist. Bayern kann nach Abschluss der Bewerbungsfrist Ende Oktober 2017 vier Bewerbungen für eine Aufnahme in das nationale Verzeichnis vorschlagen. Fachexperten begleiten die Entscheidungsprozesse auf Bundes- und auf Landesebene. Eine Eintragung in das bundesweite Verzeichnis ist zudem Voraussetzung für eine internationale Nominierung.
Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren für das immaterielle Kulturerbe finden sich im Internet auf den Seiten des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (www.ike.bayern.de) und der Deutschen UNESCO-Kommission (www.unesco.de).
Die Beratungsstelle „Immaterielles Kulturerbe Bayern ist zu erreichen unter:
Beratungsstelle Immaterielles Kulturerbe Bayern
Dr. Helmut Groschwitz
E-Mail: kulturerbe@volkskunde.badw.de
Telefon +49 (0)89 51556145
Kathrin Gallitz, Stellv. Pressesprecherin 089 – 2186 2057
Pressemitteilung auf der Seite des Herausgebers