Der digitale Wandel ist für Unternehmen und Verbraucher eine Herausforderung und Chance zugleich. Ein wichtiger Aspekt ist, Produkte von Anfang an datensicher zu entwickeln. Bayerns Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber betonte dazu heute in München: „Datensicherheit und Datenschutz in der digitalen Welt sind eine zentrale Zukunftsaufgabe. Die digitale Welt wird immer komplexer. Die Privatsphäre muss auch im Netz geschützt sein. Wir brauchen ein Internet des Vertrauens und der Fairness. Digitale Produkte müssen bereits beim Kauf sicher sein und datenschutzfreundliche Einstellungen aufweisen. Wir setzen dabei auf die Kooperation mit Unternehmen, die verantwortungsvoll mit personenbezogenen Daten ihrer Kunden umgehen. Das schützt Verbraucher und Unternehmen, auch bei einem möglichen Hackerangriff.“
„Privacy by Design“ ist präventiver Verbraucherschutz, der darauf abzielt, Datenschutzrisiken zu begegnen, bevor sie auftreten. Datenschutz und Privatsphäre sollen schon bei der Entwicklung von neuen Diensten und Produkten berücksichtigt werden. Die vom Verbraucherschutzministerium eingerichtete Themenplattform am „Zentrum Digitalisierung.Bayern“ (ZD.B) hat dazu ein neues Positionspapier herausgegeben, das die Vorteile einer solchen „Privacy by Design“-Entwicklung sowohl für Unternehmen als auch Verbraucher darstellt. Darüber hinaus werden Unternehmen dafür sensibilisiert, verantwortungsbewusst mit Nutzerdaten umzugehen. ZD.B-Gründungsdirektor Prof. Dr. Manfred Broy erläuterte: „Was sich hinter den Screens ihres Smartphones bei Anfragen im Web alles abspielt, ist und kann den Verbrauchern kaum voll klar sein. Sie müssen also darauf vertrauen, dass die Anbieter mit den Daten verantwortungsvoll umgehen. ‚Privacy by Design‘ ist der Weg, das zu garantieren und Vertrauen zu schaffen.“ Werden Daten durch Privacy by Design geschützt, also nur anonymisiert oder aggregiert gespeichert, geschieht trotz Leak kein relevanter Datenabfluss.
Die Themenplattform Verbraucherbelange wurde vom Verbraucherschutzministerium 2019 am ZD.B eingerichtet. Kernziel ist es, durch Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft Verbraucherbelange bereits in die Entwicklung von digital vernetzten Produkten einfließen zu lassen. Verbraucher sollen zum Mitgestalter der Digitalisierung werden. Digitale Produkte und Dienstleistungen können so auch aus Sicht der Verbraucher ein größtmögliches Maß an Nutzen, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Datenschutz bieten. Noch in diesem Jahr wird die Verbraucherplattform Verbraucherbelange zusätzlich zu dem Positionspapier eine Wissensdatenbank mit sogenannten Privacy Patterns veröffentlichen. Das sind bereits im Unternehmenseinsatz erprobte Maßnahmen und Methoden für „Privacy by Design“-Technologien und Geschäftsprozesse. Das Verbraucherschutzministerium investiert insgesamt rund eine halbe Million Euro in die Themenplattform Verbraucherbelange am ZD.B.
Das Positionspapier des ZD.B steht unter folgendem Link zur Verfügung: https://zentrum-digitalisierung.bayern/themenplattform-verbraucherbelange/privacy-by-design. Weitere Informationen sind abrufbar unter https://zentrum-digitalisierung.bayern/themenplattform-verbraucherbelange.
Pressemitteilung auf der Seite des Herausgebers