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Die gute Zusammenarbeit zwischen Bayern und Rumänien findet seit 25 Jahren nicht nur auf wirtschaftlichem und wissenschaftlichem Gebiet statt. Bei ihrem Besuch in Bukarest, Temeswar und Hermannstadt hat Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf mehrere soziale Einrichtungen und Projekte besucht. Die Ministerin suchte vor Ort auch den direkten Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Minderheiten. Damit setzte Scharf die von Barbara Stamm mit großem und nachhaltigem Erfolg begonnene Tradition fort.
Scharf betonte: „Das Erbe von Barbara Stamm lebt weiter. Die Geschichte der deutschen Minderheiten in Rumänien führt uns eindrucksvoll vor Augen, wie aus Entrechtung und Diskriminierung ein gutes Miteinander werden kann. Die Tatsache, dass mit Klaus Johannis ein Vertreter der deutschen Minderheit Staatspräsident werden konnte, zeigt das sehr deutlich.“
Scharf erklärte weiter: „Den deutschen Minderheiten in Rumänien kommt eine besondere Rolle zu. Sie sind Brückenbauer in Europa.“ Bayern erfülle bei der Unterstützung nicht nur den gesetzlichen Auftrag nach dem Bundesvertriebenengesetz, berichtete die Ministerin. „Die Geschichte der Vertriebenen in Rumänien ist aus gesellschaftspolitischer Sicht eine echte Erfolgsgeschichte. Denn sie zeigt, was mit einer verantwortungsvollen Minderheitenpolitik alles möglich ist. Es ist mir ein großes Anliegen, die Verbände in ihrer auf dieser Reise gestärkten Brückenfunktion weiter zu unterstützen“, führte Scharf aus. Sie erinnerte daran, dass Bayern unter anderem drei Kulturzentren mit jeweils 300.000 Euro pro Jahr fördere – für Donauschwaben, Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben. Diese wiederum bezuschussten jährlich bis zu 80 Projekte in Rumänien wie zum Beispiel das Programm in Temeswar als Kulturhauptstadt Europas 2023.
In Bukarest besuchte Scharf mit ihrer rumänischen Amtskollegin Natalia Intotero das Zentrum „Golescu-Grant“, eine staatliche und kostenfreie Bildungs- und Betreuungseinrichtung, die Kinder aus Familien, die weniger Geld haben, aufnimmt. In Temeswar war sie zu Gast bei der Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung (AMG), die seit 1989 von der deutschen Minderheit im Banat betrieben wird und drei Altenheime und zwei Sozialstationen umfasst. Hier übergab Scharf einen Scheck über 17.000 Euro. Die gleiche Summe händigte sie dem Verein „Dr. Carl Wolff“ aus, dessen Alten- und Pflegeheim in Hermannstadt Scharf ebenso besuchte wie die Hospize für Erwachsene und Kinder. Dabei drückte sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihre Wertschätzung aus: „Wir unterstützen Ihre Arbeit aus tiefster Überzeugung. Ihr unermüdlicher Einsatz und Ihre Hingabe bei der Pflege und Betreuung von Seniorinnen, Senioren und unheilbar kranken Menschen verdienen höchste Anerkennung.“
Bei der AMG-Stiftung in Temeswar legte Scharf einen Kranz am Denkmal der Russland-Deportierten nieder. Beim Gedenken stellte sie fest: „Wir werden ihr Schicksal niemals vergessen. Nur wenn wir uns unserer Geschichte bewusst sind, können wir aus ihr lernen und die richtigen Schlüsse ziehen. Rumänien ist das beste Bespiel dafür, dass Aufarbeitung gelingen kann und so Gräben überwunden werden.“ In diesem Zusammenhang bedankte sie sich bei dem Abgeordneten und Europa-Medaillenträger Ovidiu Gant und dem Präsidenten des Bundes der Vertriebenen, Dr. Bernd Fabritius.
Rumänien ist das einzige Land, in dem der Freistaat selbst noch humanitäre Hilfe leistet. Seit 1990 sind es etwa 120.000 Euro jährlich. „Das zeugt von der tiefen Verbundenheit beider Länder“, bekräftigte Scharf. Als weitere Beispiele für das Engagement des Freistaats nannte die Ministerin unter anderem die Förderung eines Zentrums für schwerstbehinderte Jugendliche in Pastraveni, das Mutter-Kind-Schutzhaus in Iasi, aber auch die Aus- und Weiterbildung von Personal in sozialen Berufen.
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