Arbeitsministerin Schreyer: „Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber nicht auf Kosten der Gesundheit der Beschäftigten“ – Arbeitsschutz
„Wir wollen das Arbeitszeitrecht familienfreundlicher gestalten und dabei gezielt die Freiräume nutzen, die uns das Arbeitszeitrecht ermöglicht. Diesen Einsatz für Bayerns Familien als Angriff auf den Arbeitnehmerschutz zu bezeichnen, zeugt von mangelnder Kenntnis einer modernen Arbeitswelt“, sagt Bayerns Arbeitsministerin Kerstin Schreyer zum heutigen Beschluss des Ministerrats für eine Bundesratsinitiative zur Flexibilisierung der Arbeitszeitregelungen. „Meine Initiative schon im Vorfeld als Ausbeutung von Menschen zu diskreditieren, lässt arbeitende Familien mit ihren Problemen alleine“, kritisiert Schreyer die diesbezüglichen Einlassungen der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag.
Schreyer nennt ein handfestes Beispiel: „Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt würde es vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, einen Arbeitstag ortsungebunden und zeitlich flexibel zu gestalten. Mütter und Väter könnten beispielsweise den Arbeitstag im Unternehmen am Nachmittag unterbrechen, um daheim ihre Kinder ins Bett zu bringen, danach aber am Abend noch im Homeoffice E-Mails zu bearbeiten. Wegen der geltenden Ruhezeit von elf Stunden ist es aber derzeit nicht erlaubt, bereits am nächsten Vormittag wieder einen Arbeitstag zu beginnen. Das führt in vielen Fällen dazu, dass Mütter und Väter den Arbeitstag im Büro verlängern, wodurch die Kinderbetreuung erschwert wird. Engagierten Müttern und Vätern ist es derzeit oft verwehrt, ihre Kinder ins Bett zu bringen, weil sie eben nicht wegkönnen. Solch starre Regelungen müssen wir im Interesse unserer Familien aufbrechen.“
Der Ministerin ist wichtig, dass die Voraussetzungen geschaffen werden, die Grenzen der täglichen Höchstarbeitszeit zu lockern, und Pausen- und Ruhezeiten zu verkürzen. Der Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer darf dabei natürlich nicht auf der Strecke bleiben. „Es müssen passgenaue Rahmenbedingungen für familienfreundliche Arbeitszeiten geschaffen werden, die den Familien helfen. Den Interessen der Wirtschaft, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter flexibel einsetzen zu können, wird dadurch ebenfalls Rechnung getragen. Wenn wir hier in Berlin eine Lösung finden, wird allen Seiten geholfen.“
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