Attraktiverer Schienenverkehr im Oberland
- Freistaat und DB unterzeichnen Vertrag in Schaftlach
- Längere Züge, höhere Geschwindigkeit, modernere Technik, emissionsfreier Betrieb
- Verkehrsminister Bernreiter: „Wir schieben eines der dringendsten Elektrifizierungsprojekte Bayerns kräftig an!“
Eine Unterschrift mit großer Bedeutung für die Fahrgäste im Oberland: Mit der Unterzeichnung des Vertrags zur Entwurfs- und Genehmigungsplanung kommt die Elektrifizierung und der Ausbau der Schienenstrecken in der Region einen großen Schritt voran. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Viele Menschen fahren gerne ins Oberland, um Ausflüge und Urlaub zu machen oder pendeln zur Arbeit in den Großraum München. Wir brauchen deswegen dringend Verbesserungen im Schienenpersonennahverkehr: mehr Kapazität in den Zügen, höhere Geschwindigkeiten und modernere Stellwerke. Die Hälfte der Strecke ist schon elektrifiziert. Wir als Freistaat investieren über 20 Millionen Euro in die Planung und treiben damit den weiteren Ausbau maßgeblich voran. Ab heute kann die Deutsche Bahn mit den vertieften Planungen starten!“ Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn in Bayern: „Die Elektrifizierung des Oberlandnetzes stärkt den grünen Verkehrsträger Schiene und ist ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz. In Zukunft sollen auf den DB-Strecken im Oberland nach Lenggries und Bayrischzell Elektro- anstatt Dieselzüge fahren. Für diese insgesamt 70 Kilometer langen Strecken werden wir in den kommenden Jahren die Planungen in Abstimmung mit den Gemeinden vorantreiben, um die Maßnahmen zügig umsetzen zu können.“
Seit dem Beginn der Vorplanungen im Jahr 2019 haben Deutsche Bahn, Tegernsee-Bahn und Freistaat etliche Grundsatzfragen geklärt. Der neue Vertrag arbeitet nun auf die Planfeststellung hin, also auf die Baugenehmigung des Eisenbahn-Bundesamtes – und bringt weitere Verbesserungen für die Fahrgäste mit sich. Verkehrsminister Bernreiter: „Fix eingeplant ist eine Verlängerung der Bahnsteige in Warngau und Schaftlach. Damit können zwischen München und Tegernsee 140 Meter lange Züge fahren, bisher sind die Züge maximal 108 Meter lang. Außerdem brauchen wir neue Stellwerke, mit denen der Zugverkehr effizienter gesteuert werden kann und die auch eine höhere Fahrgeschwindigkeit möglich machen. Gleichzeitig sind die Fahrzeuge auf einer elektrifizierten Strecke deutlich leiser.“ Außerdem soll die Oberleitung so gebaut werden, dass ein Kreuzungsbahnhof in Fischbachau oder Geitau möglich bleibt, an dem – auf der eingeleisigen Strecke – Züge zusätzlich aneinander vorbeifahren könnten. In die Planungen ist auch die Tegernsee-Bahn einbezogen, die mit den Strecken der Deutschen Bahn elektrifiziert werden soll.
Der heute von Seiten des Ministeriums von Amtschef Dr. Thomas Gruber unterzeichnete Vertrag läuft bis 2029 und hat ein Volumen von 20,7 Millionen Euro. Dieses Geld investiert der Freistaat, um das Projekt zu beschleunigen. Die Deutsche Bahn kann nun die Planungsleistungen ausschreiben und danach zum Beispiel Gutachter für Belange des Umweltschutzes beauftragen. Auch die enge Abstimmung mit Bürgerinnen und Bürgern und den Kommunen wird intensiviert werden. Ziel ist die Inbetriebnahme der Oberleitung Anfang der 2030er Jahre. Zuständig für die Umsetzung ist aber, gemäß Grundgesetz, der Bund. „Das ganze Projekt dauert leider und würde sich auch noch viel länger ziehen, wenn wir als Freistaat nicht in Vorleistung gingen“, so Verkehrsminister Bernreiter. „Ich appelliere an die Bundesregierung, endlich die Verfahren zu beschleunigen und zum Beispiel die Kosten-Nutzen-Untersuchung für Elektrifizierungsprojekte abzuschaffen – wir alle wollen schließlich schnell von den Dieselzügen wegkommen und brauchen keine unnötigen bürokratischen Hürden!“
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