Bayerische Kunstförderpreise 2016 für junge Autorinnen und Autoren aus München – Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle gibt Preisträger bekannt – „Werke der Nachwuchstalente sind kulturelle Bereicherung“
MÜNCHEN. Bayerns Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle hat heute in München die bayerischen Kunstförderpreisträgerinnen und –träger 2016 in der Sparte Literatur bekannt gegeben. Die mit je 6.000 Euro dotierten Preise gehen an: Pierre Jarawan für sein Romandebüt „Am Ende bleiben die Zedern“, an Mercedes Lauenstein für ihren Erzählband „Nachts“ und an den literarischen Übersetzer Jan Schönherr für seine Übertragungen der Romane „Angel Baby“ von Richard Lange und „Freedom’s Child“ von Jax Miller aus dem Englischen ins Deutsche.
Kunstminister Dr. Spaenle gratulierte der Preisträgerin und den Preisträgern: „Die jungen Autorinnen und Autoren in Bayern beeindrucken auch dieses Jahr mit beachtenswerten Debüts, die mit unterschiedlichen literarischen Formen und Erzählweisen experimentieren. Die Werke der Nachwuchstalente stehen für eine große literarische Bandbreite und bereichern das kulturelle Leben im Freistaat.“ Der Minister ergänzte: „Besonders erfreulich ist, dass wir auch in diesem Jahr einen jungen Übersetzer auszeichnen können. Er steht beispielhaft für die wichtige Leistung von Übersetzerinnen und Übersetzern. Mit ihrer Arbeit eröffnen sie einer breiten Leserschaft den Zugang zu internationalen Werken.“
Kunstförderpreisträger 2016 in der Sparte Literatur
Pierre Jarawan, 1985 in Amman/Jordanien geboren, hat bisher sehr erfolgreich an nationalen wie internationalen Poetry Slams teilgenommen. Jarawan leitet Poetry Slam-Workshops und Kurse für kreatives Schreiben. Sein Romandebüt „Am Ende bleiben die Zedern“ erschien 2016 im Berlin Verlag. 2015 erhielt Jarawan das Literaturstipendium der Stadt München für dieses Projekt. Der Roman handelt von Samir, dessen Eltern bereits vor seiner Geburt aus dem Libanon nach Deutschland geflüchtet waren. Sein Vater verschwand, als er acht Jahre war. Als 28-Jähriger macht er sich nun auf, um Spuren seines Vaters zu suchen. Die Jury lobte an dem „bemerkenswerten Debüt“ die genau beobachtende und berührende Schilderung der Familiengeschichte sowie der politischen Situation im Libanon und dessen wechselvoller Geschichte.
Mercedes Lauenstein, 1988 in Kappeln an der Schlei geboren, studierte Europäische Ethnologie und Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2009 arbeitet sie für das Online-Magazin „jetzt.de“ und schreibt als freie Autorin literarische Essays sowie „literarische Reportagen“ für verschiedene Zeitungen und Magazine. „Nachts“ ist 2015 im Aufbau-Verlag in Berlin erschienen. In 25 Erzählungen beschreibt die junge Autorin Begegnungen mit Einzelgängern, Schlaflosen und Neugierigen. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der „innovativen literarischen Recherche, die dem verborgenen nächtlichen Leben der Stadt nachgeht.“
Jan Schönherr, 1979 in Weingarten geboren, studierte Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaften und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie an der Université de Poitiers. An der Ludwig-Maximilians-Universität absolvierte er das Aufbaustudium „Literarisches Übersetzen aus dem Englischen“. Seit dem Ende seines Studiums ist er als freier Übersetzer tätig. In diesen vier Jahren konnte er sich bereits mit acht Buchübersetzungen etablieren. Die Jury hob bezüglich der Übersetzungen „Angel Baby“ von Richard Lange und „Freedom’s Child“ von Jax Miller die „souveräne handwerkliche Beherrschung des Übersetzens und die stilistische Sicherheit und Raffinesse“ hervor.
Die beiden Preisträger und die Preisträgerin leben in München.
Bayerischer Kunstförderpreis
Der Bayerische Kunstförderpreis in der Sparte Literatur soll begabte Nachwuchsautoren und autorinnen auf ihrem eingeschlagenen Weg bestärken und sie zur weiteren schriftstellerischen Entwicklung ermutigen. Die Preisträger müssen durch literarische Veröffentlichungen hervorgetreten sein, in Bayern wohnen und dürfen höchstens 40 Jahre alt sein. Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle wird alle Bayerischen Kunstförderpreise, die auch in den Sparten Bildende Kunst, Darstellende Kunst sowie Musik und Tanz verliehen werden, am 28. November 2016 in der Hochschule für Fernsehen und Film überreichen.
Für Ihre Berichterstattung vermitteln wir Ihnen gerne den Kontakt zu den Preisträgern.
Julia Graf, Sprecherin, 089 – 2186 2621
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