Bayerischer Wirtschaftsminister gegen staatliche Vorgaben für ein Verbrenner-Enddatum in der Autoindustrie
MÜNCHEN Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sich wenige Tage vor der EU-Entscheidung zum Klimaschutzpaket „Fit for 55“ gegen ein Enddatum für den Verbrennermotor ausgesprochen. Aiwanger: „Bei der Dekarbonisierung des Verkehrs darf es keine Politik der Stoppschilder geben. Es braucht klare Ziele zur Kohlendioxid-Reduzierung, aber auch Technologieoffenheit und ein Bekenntnis zur individuellen Mobilität.“
Ein staatliches Enddatum sei der falsche Weg, weil Innovationen bei der Entwicklung sauberer Verbrennermotoren auch zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen würden. Aiwanger: „Neben batterieelektrischen Fahrzeugen müssen wir zudem auf saubere Technologien wie Brennstoffzellenantriebe von E-Motoren mit Wasserstoff oder Methanol setzen. Auch synthetische Kraftstoffe können ein Teil der Lösung sein.“
Auf der IAA Mobility, die Anfang September in München stattfindet, werde die Mobilitätsbranche Innovationen für die Dekarbonisierung des Verkehrs vorführen. Aiwanger: „Die Automobilindustrie steht durch strenge Emissionsvorgaben unter Druck. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt Hersteller und Zulieferer im Freistaat bei der schwierigen Transformation mit Innovationspaketen. Anreize sind die richtige Politik, um Zukunftstechnologien zu fördern und Arbeitsplätze zu sichern. Verbote sind der falsche Weg.“
Derzeit leiden Automobilhersteller und Zulieferer auch unter Materialengpässen. Aiwanger: „Wir müssen die Branche beim Aufbau neuer Lieferketten unterstützen. Zudem braucht es dringend einen Ausbau der europäischen Halbleiterherstellung. Die Chips sind heute ein wichtiger Baustein der Produktion. Deshalb müsse die Abhängigkeit von außereuropäischen Halbleitern reduziert werden.“
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