Bayern geht in Sachen Tierwohl weiter voran – Neues digitales Tierwohlmonitoring unterstützt die Landwirte
Friedberg – Das Tierwohl in Bayerns Ställen weiter zu verbessern ist erklärtes Ziel der Staatsregierung. Mit einem neuen digitalen Tierwohl-Monitoringsystem, das Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber jetzt auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Körner im Landkreis Aichach-Friedberg vorstellte, geht Bayern einen weiteren Schritt voran. Kaniber hatte in ihrer Regierungserklärung im Mai 2021 angekündigt, gemeinsam mit den bäuerlichen Selbsthilfeeinrichtungen ein digitales Tierwohlmonitoring zu entwickeln. Das neue Tierwohlmonitoring soll die Landwirte als freiwilliges Frühwarnsystem vorzeitig auf Verbesserungsmöglichkeiten im Bereich des Tierwohls hinweisen. Zudem können es Tierärzte und Selbsthilfeeinrichtungen für die individuelle Beratung heranziehen „Wir geben damit unseren Tierhaltern ein kostenfreies Werkzeug an die Hand, das sie freiwillig nutzen können, um beim Thema Tierwohl noch besser zu werden. Unseren Bäuerinnen und Bauern liegt das Wohl ihrer Tiere sehr am Herzen. Denn ihnen allen ist bewusst: Prävention ist besser als Medikation. Ich bin stolz, dass wir mit unserem Vorreiter-Projekt die großen Themen Tierwohl, Digitalisierung und Regionalität verbinden können. Was woanders Zukunftsmusik ist, wird bei uns praktischer Alltag“, so die Ministerin.
Für das deutschlandweit einmalige Projekt wurden in den letzten drei Jahren intensiv amtliche Schlacht- und Befunddaten durch den Projektpartner Fleischprüfring Bayern e. V. ausgewertet. Dadurch können Rückschlüsse auf die Tiergesundheit und die Haltungsbedingungen gezogen werden. Diese Daten wurden um weitere betriebliche Informationen, vor allem auf Basis von Daten des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. (LKV) und des Tiergesundheitsdiensts Bayern e.V. (TGD), ergänzt und miteinander verknüpft. Dazu zählen beispielsweise Ergebnisse aus dem Antibiotika- und Salmonellenmonitoring. Das neue System soll all diese Daten verbinden und einen betriebsindividuellen Befund, den sogenannten Tierwohlindex, ermöglichen. Dieser wird ähnlich einem Ampelsystem aus-gegeben. Landwirtschaftliche Tierhalter können so schnell erkennen, bei welchen Daten alles im grünen Bereich ist und bei welchen Punkten Maßnahmen ergriffen werden sollten, um das Tierwohl zu verbessern. Der Tierwohlindex soll bis Ende des Jahres flächendeckend bereitgestellt werden.
Das neue digitale Tierwohlmonitoring dient den Tierhaltern als freiwilliges, betriebsindividuelles Beratungstool durch Hoftierärzte und Selbsthilfeeinrichtungen. Ein Basisangebot können in der jetzt gestarteten Pilotphase bereits bayernweit alle interessierten Schweine- und Rinderhalter kostenfrei nutzen. Das Landwirtschaftsministerium hat das Projekt 2020 initiiert und fördert es mit bis zu 5,4 Millionen. Euro. Durchgeführt wird das Projekt durch den Fleischprüfring Bayern e.V. Projektpartner sind das LKV und der TGD. Weitere Informationen zum Projekt sind unter www.qualifood.de zu finden.
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