Bayern schützt vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen – Bewährte Förderung wurde auf Online-Verfahren umgestellt
München – Gefährdete heimische Nutztierrassen zu erhalten ist erklärtes Ziel bayerischer Landwirtschaftspolitik. Die Züchtung hat deshalb in Bayern einen hohen Stellenwert und ist seit Jahren erfolgreich. Wie Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in München mitteilte, unterstützt der Freistaat mittlerweile die Züchtung von 21 verschiedenen bedrohten Nutztierrassen – Pferde und Rinder ebenso wie Schafe und Ziegen. Sie wären sonst vom Aussterben bedroht. Allein im vergangenen Jahr erhielten 827 Zuchtbetriebe für den Erhalt dieser Rassen rund 910.000 Euro.
Um das Förderverfahren zu beschleunigen, wurde es jetzt für alle Tierarten auf digital umgestellt. Bis zum 15. November können die Landwirte und Züchter nun für dieses Jahr ihre Förder- und Auszahlungsanträge online stellen. „Unsere bayerischen Züchter betreiben enormen Aufwand und zeigen großes Engagement, um die heimischen, vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen zu erhalten. Das ist zuallererst ein wertvoller Beitrag zum Schutz der genetischen Ressourcen und zur Artenvielfalt, aber auch enorm wichtig für künftige Zuchterfolge. Beides liegt im Interesse der Gesellschaft und deshalb unterstützen wir das“, so die Ministerin.
Bayern hat die Bedrohung alter heimischer Nutztierrassen durch die Spezialisierung frühzeitig erkannt und schon 1975 als erstes Bundesland mit Erhaltungs- und Fördermaßnahmen begonnen. Der Erfolg der Förderung kann sich sehen lassen: Allein seit 2009 hat sich die Anzahl solcher Rinder von 1.555 auf 4.550 fast verdreifacht, die der geförderten Schafe und Ziegen auf 13.665 verdoppelt. Insgesamt hat sich der Bestand aller gefährdeten Nutztierrassen seit 2009 wieder mehr als verdoppelt.
Den Erhalt von Rinderrassen wie Gelbvieh, Murnau-Werdenfelser Rind, Original Braunvieh, Pinzgauer, Rotes Höhenvieh oder Ansbach-Triesdorfer hat der Freistaat 2020 mit insgesamt rund 550.000 Euro gefördert. Für seltene Schaf- und Ziegenrassen wie Coburger Fuchsschaf, Rhön-, Brillen-, Stein-, Berg- oder Waldschaf, Bunte sowie Weiße Deutsche Edelziegen und Thüringer Waldziegen gab es rund 350.000 Euro. Die Züchter von Pferderassen wie dem Rottaler und Leutstettener Pferd haben insgesamt rund 10.000 Euro erhalten.
Detaillierte Infos zur Förderung bedrohter Nutztierrassen finden sich unter www.stmelf.bayern.de/tier.
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