Bayern unternimmt vielfältige Maßnahmen zur Vermeidung eines Studienabbruchs – Studien- und Berufsvorbereitung der Schüler deutlich verstärkt – Freistaat investiert kraftvoll in bayerische Hochschullandschaft
MÜNCHEN. Eine möglichst geringe Zahl an Studienabbrechern ist im Interesse der jungen Menschen ein wichtiges Ziel der bayerischen Bildungspolitik. Bayern ist dabei schon jetzt im nationalen und internationalen Vergleich der Abbruchquoten an Hochschulen gut positioniert. Die OECD-Studie „Education at a glance“ belegt diesen Befund für die deutsche Hochschullandschaft insgesamt: Die Abbrecherquote liegt in Deutschland meist niedriger als in den anderen europäischen Vergleichsländern. Das Wissenschaftsministerium weist allerdings darauf hin, dass es neben Schätzungen verschiedener Organisationen keine statistisch belastbaren Zahlen zu Studienabbrechern gibt, auch weil es keine einheitliche Definition hierzu gibt. Ein Großteil der oft als Studienabbrecher eingestuften wechselt nur Hochschule oder das Studienfach.
Die Maßnahmen zur Vermeidung des Studienabbruchs und Initiativen der Bayerischen Staatsregierung sind vielfältig und in den vergangenen Jahren weiter verstärkt worden. Dabei ist in jedem Fall zu berücksichtigen, dass die Gründe für den Studienabbruch vielfältig sind und von einer beruflichen Neuorientierung über Leistungsprobleme bis hin zu persönlichen Schwierigkeiten reichen können. Ein Studienabbruch kann für den Einzelnen dabei auch eine Chance für eine Neuorientierung in Studien- und Berufsentscheidung sein.
Konkret unternimmt die Bayerische Staatsregierung zur Vermeidung des Studienabbruchs:
1. Eine wichtige Grundlage für die richtige Studienwahl ist eine gute Studien- und Berufsvorbereitung an den bayerischen Schulen: Diese ist in den letzten zehn Jahren insbesondere am bayerischen Gymnasien systematisch verstärkt worden. So setzen sich die Schülerinnen und Schüler etwa in den P-Seminaren des Gymnasiums in einem persönlichen Prozess intensiv mit der Studien- und Berufswahl auseinander. Sie erhalten dabei einen Überblick über verschiedene Studiengänge und Berufsfelder und erkennen ihre eigenen Stärken und Schwächen. Die jungen Menschen sind so wesentlich besser auf die Studien- und Berufswelt vorbereitet und können so nach dem Schulabschluss eine passgenauere Entscheidung über ihren weiteren Bildungsweg treffen.
2. An bayerischen Universitäten und Hochschulen findet ein aktuelles spezifisches Studienqualitätsmonitoring statt. In den Zielvereinbarungen wurden mit den Hochschulen gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Studiensituation vereinbart. Hierzu zählen Brückenangebote, Probestudium, Ergänzungslehrgänge bis hin zu Mentoringprogrammen. Seit 2008 unterstützt das Ministerium zusammen mit der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft erfolgreiche Konzepte zur Prävention des Studienabbruchs an bayerischen Hochschulen, z. B. mit Projekten wie „Erfolgreicher MINT-Abschluss an bayerischen Hochschulen“, aber auch in mehreren Bund-Länder-Programmen wie dem Qualitätspakt Lehre.
3. Neue Chancen wird die „Allianz für starke Berufsbildung in Bayern“ Studienabbrechern in der beruflichen Bildung eröffnen. Dazu hatten sich Anfang des Jahres Vertreter der Staatsregierung, der Universitäten und Hochschulen sowie der Industrie- und Handwerksverbände getroffen. Ziel der Initiative ist es, junge Erwachsenen, die das Studium aufgeben, für eine berufliche Qualifizierung zu motivieren, nicht zuletzt durch Anrechnungsmöglichkeiten der Hochschulleistungen für eine verkürzte Berufsausbildung.
4. Eine gute Ausstattung der bayerischen Universitäten und Hochschulen garantiert gute Studienbedingungen und hilft so, einen Studienabbruch zu vermeiden. Die bayerischen Universitäten und Hochschulen sind insbesondere im Bundesvergleich gut ausgestattet. Das zeigen alle wesentlichen Parameter wie Betreuungsrelation, Drittmittel, Exzellenzinitiative etc. Der Freistaat Bayern hat auch im laufenden Haushaltsjahr kraftvoll in seine 9 Universitäten, 17 Hochschulen für angewandte Wissenschaften und 6 Kunsthochschulen investiert:
Hier stehen für das laufende Jahr Mittel in Höhe von 4,92 Milliarden Euro bereit (im Vergleich: 2014 waren es noch 4,77 Milliarden). Im Haushaltsjahr 2016 werden insgesamt Mittel in Höhe von 5,03 Milliarden Euro zur Verfügung stehen.
Henning Gießen, stellv. Pressesprecher, 089 2186-2024
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