Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Pschierer zur Mitteilung der EU-Kommission ‚Bewertung der nationalen Reglementierungen des Berufszugangs‘
MÜNCHEN Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer sieht in der Mitteilung der EU-Kommission zur Bewertung der nationalen Reglementierungen des Berufszugangs einen weiteren Versuch, die Meisterpflicht aufzuweichen. „Ich stimme voll und ganz mit der EU-Kommission überein, dass Europa mehr Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze braucht. Den Zugang zu reglementierten Berufen zu erleichtern ist aber der falsche Weg“, betont Pschierer. „Wir wollen nicht einfach nur Arbeitsplätze schaffen, sondern qualitativ hochwertige Arbeitsstellen ermöglichen und die Menschen beim Erwerb der dafür erforderlichen Qualifikationen unterstützen. Ich werde mich daher vehement für den Erhalt der Meisterpflicht einsetzen.“
Die Erfolge der dualen Ausbildung in Deutschland und die Meisterpflicht sind eng miteinander verbunden. „Wer den Meisterbrief in Frage stellt, der stellt auch die Qualität der Ausbildung und letztendlich das duale System in Frage. Das werden wir der EU-Kommission mit Nachdruck verdeutlichen“, erklärt Pschierer und fügt hinzu „Deutschland bekommt aus Brüssel Bestnoten für sein System der dualen Ausbildung, dem es wesentlich zu verdanken ist, dass es in Bayern so gut wie keine Jugendarbeitslosigkeit gibt, während sie in anderen EU-Ländern bis zu 50 Prozent beträgt. Fundament der dualen Ausbildung im Handwerk ist der Meisterbrief, der die hohe Qualität der betrieblichen Ausbildung sichert.“
Die Europäische Kommission unterrichtete die Mitgliedstaaten im Oktober in einer Mitteilung, dass der Zugang zu reglementierten Berufen in der Europäischen Union auf den Prüfstand gestellt werden soll. In Deutschland sind 154 Berufe reglementiert, darunter auch 41 Handwerksberufe wie Maurer, Kraftfahrzeugtechniker, Bäcker oder Zahntechniker.
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