„Berglandwirtschaft braucht eine sichere Zukunft“ – Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber beim „Alpen.Gipfel.Europa 2022“
Lkr. Miesbach – Der Alpenraum kann seine vielfältigen Funktionen für Mensch, Tier und Natur nur erfüllen, wenn die aktive Berglandwirtschaft eine sichere Zukunft hat. Das hat Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber am Donnerstag beim „Alpen.Gipfel.Europa.2022“ auf der Unteren Firstalm deutlich gemacht. „Politik, Naturschutz, Tourismus und Bergbauern: Wir müssen alle an einem Strang ziehen und gemeinsam Perspektiven für die Zukunft der Berglandwirtschaft entwickeln. Denn sie ist für den Erhalt des einzigartigen Natur- und Lebensraums in den Alpen unverzichtbar“, sagte Ministerin Kaniber. Dazu sei es notwendig, sich den großen und neuen Herausforderungen wie dem fortschreitenden Klimawandel, steigendem touristischen Druck und auch der Rückkehr des Wolfs entschlossen zu stellen und Lösungen zu finden.
Die Ministerin warb um Verständnis für die Bergbauern, um Rücksichtnahme, aber auch um Solidarität. „Unsere wunderschöne Bergwelt steht allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Viele Menschen suchen in den Bergen Erholung und Ruhe. Dieser Wunsch muss aber mit den Bedürfnissen der Bergbauern in Einklang gebracht werden. Sie sind es, die sich seit Jahrhunderten tagtäglich mit viel Herzblut um unsere wunderschöne Heimat kümmern. Ihre Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde grasen auf den Bergweiden und pflegen so die einzigartige Kulturlandschaft. Wir müssen daher alles tun, um sie dabei zu unterstützen“, so Kaniber.
Der Freistaat stehe den Bergbauern mit einem eigenen Bergbauernprogramm verlässlich zur Seite. Zudem bietet die Landesanstalt für Landwirtschaft Hilfestellung für die Anpassung der Beweidung aufgrund der geänderten klimatischen Bedingungen. Um Erholungssuchende zu sensibilisieren, sei der Freistaat daher auch der grenzübergreifenden Initiative „Respektiere deine Grenzen“ beigetreten, die für ein reflektiertes Naturverständnis der Touristen und Ausflügler wirbt. Auch beim hoch emotional diskutierten Thema Wolf tritt die Ministerin für ein grenzübergreifendes Vorgehen ein. „Wir brauchen ein staatenübergreifendes Monitoring, aber auch die Ausweisung nicht schützbarer Gebiete. Ziel ist ein aktives Bestandsmanagement, wie es andere europäische Staaten schon vormachen“, so die Ministerin.
Der Alpen.Gipfel.Europa 2022 wurde durch die Allianz für die Berglandwirtschaft ausgerichtet, einem Zusammenschluss von Bauernverbänden aus dem deutschsprachigen Alpenraum aus Bayern, Österreich, Südtirol und der Schweiz.
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